The Digital Baermann

Felix Mendelssohn-Bartholdy to Heinrich Baermann, September–October 1831

From Felix Mendelssohn-Bartholdy, München, September-October 1831
To Heinrich Baermann

Source Not known. Transcription in Sämtliche Briefe is taken from Nohl, ed, Musiker-Briefe, 313. This letter appears as Lot 411 in Henrici 1922, and Lot 176 in a further sale by Henrici in April 1928. No digitisation currently available. Please see source record for further details.
Transcription Mendelssohn-Bartholdy, Felix, et al. Sämtliche Briefe. Kassel: Bärenreiter, 2008, vol. II p. 412. 

Summary A humorous letter from Mendelssohn to Heinrich Baermann which Nohl describes as being written in 'a disguised, ladylike hand'. In it, Mendelssohn takes the part of 'Princess Trapezunt', professing her love to Heinrich which began when she heard him play the clarinet, and asking for an assignation at Scheidel's Coffee-House.

“Mein angebeteter Heinrich!
Länger kann ich mein Geheimniß nicht bewahren, du mußt es ja ohnehin schon längst errathen haben, an meinen Augen, an der Angst, die mich ergreift, sobald Du in das Zimmer trittst, an meinem ganzen Wesen! - Fahr demnach hin, o Jungfräuliche Schamhaftigkeit, und lenke nur Du, meinen Federkiel, o Liebe! Denn ach! ich liebe Dich nur zu sehr! Mein Vater würde wüthen, wenn er es erführ, denn er bestimmt den Kronprinzen von Buxtehude zu meinem Gatten! aber was ist ein Kronprinz für ein Herz, das die Liebe kennt. Seit ich den süßen Ton gehört, der aus Deinem Schnabel kommt (wenn Du nämlich Clarinette spielst) seitdem denke ich nur an ihn! Ich muß Dich sprechen, und zwar insgeheim und an einem einsamen Ort; drum triff mich morgen um 2 Uhr auf dem Scheidelschen Kaffeehaus, wo Deine Isabelle zu Mittag speisen wird. Dort sind wir ungestört und können ungestört sein, das wird sehr schön sein.”

Ich bin auf den Einfall gekommen meine Leidenschaften für Dich in Musik setzen zu lassen, um die Wachsamkeit meiner Gouvernante zu täuschen. Der Oberceremonienmeister und Mundkoch: Felix M.B. hat beifolgendes Blatt für Dich aufgesetzt.

O wie schlägt dies Herz. Verzeih die vielen Flecke! Es sind Thränen, die beim Schreiben aufs Papier gefallen sind. Bis in Ewigkeit verbleibe ich

Deine wohlgewogene

Isabelle, Prinzessin von Trapezunt.

Nachschrift. Ich trage jetzt eine Cholerabinde. Thu’ es doch auch mir zu Liebe.”

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