Mendelssohn-Bartholdy, Felix, et al. Sämtliche Briefe. Kassel: Bärenreiter, 2008
1 2024-05-23T04:07:38-07:00 Luke Sullivan bddce0f847cb23516862c1656b033616988b6b53 45510 1 Go to all citations of this source. plain 2024-05-23T04:07:38-07:00 Luke Sullivan bddce0f847cb23516862c1656b033616988b6b53This page is referenced by:
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2024-05-23T04:07:00-07:00
Felix Mendelssohn-Bartholdy to Heinrich Baermann, 9 July 1831
6
Letter details with summary and extracts
plain
2024-07-11T03:02:57-07:00
45.46631607341848, 9.18837211824788
9 July 1831
Heinrich Baermann
Felix Mendelssohn-Bartholdy
From Felix Mendelssohn-Bartholdy, Milan, 9 July 1831
To Heinrich Baermann
Source US-Wc, ML30.8j Box 1 Folder 10. No digitisation currently available.
Transcription Mendelssohn-Bartholdy, Felix, et al. Sämtliche Briefe. Kassel: Bärenreiter, 2008, vol. II p. 313–15.
Summary Mendelssohn admonishes Baermann for not replying to his last letter and states his plans to be in Munich soon. He says he looks forward 'like a child' to playing for and with Baermann in Munich.
Mendelssohn says he is working on ‘a great composition’ which he will play and sing to Baermann when he visits (probably Die erste Walpurgisnacht op. 60). He discusses his travel plans and then asks after Baermann’s sons, as well as about mutual friends: "Have Carl tune the piano properly. How is he? and how is the basset horn? and how is Heinrich’s painting?". Mendelssohn finishes by sending greetings to many mutual friends, and signs the letter ‘Bluebeard’.Excerpts: Mendelssohn on Heinrich Baermann's playing
“vorspielen will ich Ihnen so lange und so viel von Weber ich kann und Sie wollen, aber die Clarinette muß auch heraus und wir müssen was zusammen vornehmen, auch das es dur Stück und das f moll Concert hör’ ich dann wieder, und schon heute, freu ich mich, wie ein Kind drauf, denn ich habe doch in meinem Leben nicht schönre Töne gehört, als die Ihrigen, Sie Alter! Und den Nachmittag bei Staudacher, wo Sie das Concert spielten vergeß ich nicht; seitdem hab’ ich nicht wieder so Musik machen können. Das muß ich einmal wieder haben, und mich wieder daran freuen. Darum komm ich wieder zu Euch; nehmt mich freundlich auf.” (p. 314)
“I want to play you as long and as much of Weber as I can and you want, but the clarinet also has to come out and we have to do something together, and I'll hear the E flat major piece and the F minor concerto again, and I'm already looking forward to it like a child, because I've never heard more beautiful sounds in my life than yours, you old man! And I'll never forget the afternoon at Staudacher's when you played the concert; I haven't been able to make music like that since. I must have that again, and enjoy it once more. That's why I'm coming to you again; give me a warm welcome.”
“Grüßen Sie auch Ihre b Clarinett, die ein gutes Ding ist und vor der ich besondern Respect habe. Alle die Clarinettisten die ich in Italien gehört habe, müssen durchaus mit einem hölzernen Beine geboren seyn und auf Höfen spielen; man möchte ihnen immer was herunterwerfen ins Orchester, so abgelebt und miserabel klingt es. Aber das sagen Sie um Gotteswillen keinem Menschen in München; sie möchten mich sonst steinigen. Die Deutschen können es ein ganz Ende besser. Aber das muß man den Deutschen gar nicht sagen, sonst nehmen sie es übel. Also auf baldiges Wiedersehn, lieber Bärmann. Denken Sie freundlich meiner.” (p. 314–5)
“Give my regards also to your B[flat] clarinet, which is a good thing and for which I have particular respect. All the clarinettists I have heard in Italy must have been born with wooden legs and play in farmyards; you always want to throw something down into the orchestra, it sounds so worn out and miserable. But for God's sake don't tell anyone in Munich that; they'd stone me to death. The Germans can do a whole lot better. But you don't have to tell the Germans that, otherwise they'll take it the wrong way. So see you soon, dear Bärmann. Think kindly of me.”
Post-edited Deepl translation -
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2024-05-23T04:07:01-07:00
Felix Mendelssohn-Bartholdy to Heinrich Baermann, September–October 1831
5
Letter details with summary and transcription
plain
2024-07-04T08:33:03-07:00
48.13516553187103, 11.582059693584066
1 September 1831
Heinrich Baermann
Felix Mendelssohn-Bartholdy
From Felix Mendelssohn-Bartholdy, München, September-October 1831
To Heinrich Baermann
Source Not known. Transcription in Sämtliche Briefe is taken from Nohl, ed, Musiker-Briefe, 313. This letter appears as Lot 411 in Henrici 1922, and Lot 176 in a further sale by Henrici in April 1928. No digitisation currently available. Please see source record for further details.
Transcription Mendelssohn-Bartholdy, Felix, et al. Sämtliche Briefe. Kassel: Bärenreiter, 2008, vol. II p. 412.
Summary A humorous letter from Mendelssohn to Heinrich Baermann which Nohl describes as being written in 'a disguised, ladylike hand'. In it, Mendelssohn takes the part of 'Princess Trapezunt', professing her love to Heinrich which began when she heard him play the clarinet, and asking for an assignation at Scheidel's Coffee-House.“Mein angebeteter Heinrich!
Länger kann ich mein Geheimniß nicht bewahren, du mußt es ja ohnehin schon längst errathen haben, an meinen Augen, an der Angst, die mich ergreift, sobald Du in das Zimmer trittst, an meinem ganzen Wesen! - Fahr demnach hin, o Jungfräuliche Schamhaftigkeit, und lenke nur Du, meinen Federkiel, o Liebe! Denn ach! ich liebe Dich nur zu sehr! Mein Vater würde wüthen, wenn er es erführ, denn er bestimmt den Kronprinzen von Buxtehude zu meinem Gatten! aber was ist ein Kronprinz für ein Herz, das die Liebe kennt. Seit ich den süßen Ton gehört, der aus Deinem Schnabel kommt (wenn Du nämlich Clarinette spielst) seitdem denke ich nur an ihn! Ich muß Dich sprechen, und zwar insgeheim und an einem einsamen Ort; drum triff mich morgen um 2 Uhr auf dem Scheidelschen Kaffeehaus, wo Deine Isabelle zu Mittag speisen wird. Dort sind wir ungestört und können ungestört sein, das wird sehr schön sein.”Ich bin auf den Einfall gekommen meine Leidenschaften für Dich in Musik setzen zu lassen, um die Wachsamkeit meiner Gouvernante zu täuschen. Der Oberceremonienmeister und Mundkoch: Felix M.B. hat beifolgendes Blatt für Dich aufgesetzt.
O wie schlägt dies Herz. Verzeih die vielen Flecke! Es sind Thränen, die beim Schreiben aufs Papier gefallen sind. Bis in Ewigkeit verbleibe ich
Deine wohlgewogene
Isabelle, Prinzessin von Trapezunt.
Nachschrift. Ich trage jetzt eine Cholerabinde. Thu’ es doch auch mir zu Liebe.”
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1
2024-05-23T04:07:01-07:00
Felix Mendelssohn-Bartholdy to Heinrich Baermann, 19 January 1833
4
Letter with summary, transcription and translation
plain
2024-07-04T08:20:45-07:00
52.52003770502011, 13.405270438774776
19 January 1833
Heinrich Baermann
Felix Mendelssohn-Bartholdy
From Felix Mendelssohn-Bartholdy, Berlin, 19 January 1833
To Heinrich Baermann
Source D-Mbs, Autogr. VIII F. No digitisation currently available.
Transcription Mendelssohn-Bartholdy, Felix, et al. Sämtliche Briefe. Kassel: Bärenreiter, 2008, vol. III p. 107–8.
Summary Mendelssohn delivers the score of the Conzertstück Op. 113 in F, describes the ideas that inspired its composition, and invites Baermann to adapt the piece to his needs. He apologises for not enclosing the solo piece for Carl with orchestral accompaniment, as he has not yet started it. NB: the editor of the Sämtliche Briefe interprets this as a reference to the Concertstück Op. 114 in D minor, but in Mendelssohn’s later letter of 7 July 1834 he clearly refers having promised two further pieces: both a ‘new duet’ and a ‘solo for bassethorn’, which he planned to compose in B flat. Mendelssohn also encloses a letter of introduction for Baermann to the pianist and clergyman in St Petersburg, Joseph Amadeus Kohlreiff, and tells Baermann to ask for Ferdinand David’s help in ascertaining Kohlreiff’s location."Lieber Bärmann
Hier schicke ich Dir das befohlne Duett. Ein Schelm giebt es besser, als ers hat. Der Titel ist:
Grand Duo
commandé par Mr. Bärmann
composé sur un thême favori de Mr. Bärmann
pour Mrs. Bärmann
par
F. Mendelssohn Bartholdy entre autres.
Denn es kann ebenso gut von jedem andern schlechten Componisten sein. –Übrigens mach damit, was Du willst; wenn Du es nicht brauchen kannst, wirf es ins Feuer, und kannst Du es brauchen, so ändre Dir es nach Deinen und Deines Sohnes Fingern ab, streich hinaus und hinein, kurz mach was Schönes draus d. h. ändre es ganz und gar. Meine Intentionen sind folgende: Beim ersten Stück, dem Dein Thema zu Grunde liegt, dachte ich mir in meiner Phantasie Hrn. Stern, wenn Ihr ihm Alles Geld im Whist abgenommen hattet und er nun in Wuth gerieth (Du wirst ihn ja bald sehen, grüß ihn von mir) Beim Adagio wollte ich Dir eine Erinnerung an das letzte diner bei Heinrich Beer mitgeben, wo ich es componiren mußte, die Clarinett malt meine Sehnsuchtsgefühle, während die Bewegung des Bassethornes mein Bauchknurren dabei vorstellt. Das letzte Stück ist kalt gehalten, weil Ihr nach Rußland reis’t, wo die Temperatur ebenso sein soll. Nun Gott schütze Euch mit Pelzen. – Deines Sohnes Stück schicke ich aus mehreren Gründen heut nicht mit, der erste ist, daß es noch nicht angefangen, also auch noch nicht fertig ist; doch will ich mich morgen früh daran machen; aber ich bitte Euch mir noch von Königsberg aus ein Paar Worte zukommen zu lassen, damit ich Eure Reiseroute und Adressen kenne und es nöthigenfalls nachschicken kann. Denn selbst wenn es jetzt fertig wäre, müßte ich es mit der Fahrpost schicken, da es mit Orchester sein muß, und Orchester kostet viel Porto; dann träfe es Euch aber nicht mehr dort. Also schreibt mir das Alles genau. Ich mach es auf jeden Fall, und so schnell ich kann. — Hier ist seitdem nichts vorgegangen, nur am politischen Himmel ist eine interessante Neuigkeit: Mde. Beer hat mir einen großen Butterkuchen geschenkt, und ich denke bei jedem Stück, das ich verzehre, an Euch, weil es so gut schmeckt, daß ichs Euch gönne. – Wie sieht es denn in Königsberg aus? königlich und bergig? – Warum habt Ihr mir denn ganz verschwiegen, daß Du eine so hübsche Nichte hast? Wäre ich nicht zum Abschiede gekommen, so wüßte ichs noch nicht. Gestern Abend war ich mit der Hähnel zusammen, die so viel nach Dir fragte, und soviel von Deiner Liebenswürdigkeit zu erzählen wußte, daß ich Dich ins Pfefferland gewünscht hätte, wenn Du nicht zum Glück ins Juchtenland reis’test. Ach Gott, verzeih die dummen Witze, aber ich weiß gar nicht, was ich weiter schreiben soll, damit die Seite ganz voll wird.
Hier inliegend ist ein Brief an meinen Russischen Clavierspieler, der ein charmanter Kerl ist. Frag David in Dorpat wo er sich aufhält, ich weiß es nicht. Und nun lebt beide herzlich wohl, und geb Euch Gott zu Eurer kalten Reise Gluck und Gelingen. Auf Wiedersehn in München im Herbst zum Octoberfest und andern lustigen Dingen.
Dein
Felix Mendelssohn B.""Dear Bärmann
Here I send you the commanded duet. A rogue gives it better than he has. The title is:
Grand Duo
commandé par Mr Bärmann
composé sur un thême favouri de Mr. Bärmann
for Mrs Bärmann
par
F. Mendelssohn Bartholdy among others.
For it could just as well be by any other bad composer. – By the way, do what you like with it; if you can't use it, throw it into the fire, and if you can use it, alter it according to your own and your son's fingers, cross it out and in, in short, make something beautiful out of it, i.e. change it completely. My intentions are as follows: In the first piece, which is based on your theme, I thought of Mr Stern in my imagination, if you had taken all the money from him in the Whist and he was now in a rage (you will see him soon, give him my regards) In the Adagio I wanted to give you a memory of the last dinner at Heinrich Beer's, where I had to compose it, the clarinet paints my feelings of longing, while the movement of the Bassethorn imagines my stomach growling. The last piece is kept cold because you are travelling to Russia, where the temperature is supposed to be the same. Now God protect you with furs. – I am not sending your son's piece today for several reasons, the first being that it has not yet been started and is therefore not yet finished; but I will start on it tomorrow morning; but I would ask you to send me a few words from Königsberg so that I know your travelling route and addresses and can send it on if necessary. For even if it were ready now, I would have to send it by road mail, as it has to be with an orchestra, and orchestras cost a lot of postage; but then it would no longer reach you there. So write me everything exactly. I'll do it in any case, and as quickly as I can. – Nothing has happened here since then, but there is some interesting news in the political sky: Mde. Beer has given me a large butter cake, and I think of you with every slice I eat, because it tastes so good that I don't begrudge you it. – What is Königsberg like? Royal and mountainous? – Why did you not tell me that you had such a pretty niece? If I hadn't come to say goodbye, I wouldn't know yet. Last night I was with Hähnel, who asked so much about you, and knew so much about your kindness, that I would have wished you to the land of pepper if you had not fortunately travelled to Juchtenland. Oh God, forgive the stupid jokes, but I don't know what else to write so that the page will be completely full.
Enclosed is a letter to my Russian piano player, who is a charming chap. Ask David in Dorpat where he is, I don't know. And now farewell to both of you, and God grant you luck and success on your cold journey. See you again in Munich in autumn for the Octoberfest and other fun things.
Yours
Felix Mendelssohn B."
Post-edited Deepl translation
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2024-05-23T04:07:01-07:00
Felix Mendelssohn-Bartholdy to Heinrich Baermann, 16 April 1832
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Letter details with summary and excerpts
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2024-06-21T03:36:05-07:00
48.85769609071992, 2.351495259048747
16 April 1832
Heinrich Baermann
Felix Mendelssohn-Bartholdy
From Felix Mendelssohn-Bartholdy, Paris, 16 April 1832
To Heinrich Baermann
Source D-B, N.Mus.ep.476. No digitisation currently available.
Transcription Mendelssohn-Bartholdy, Felix, et al. Sämtliche Briefe. Kassel: Bärenreiter, 2008, vol. II p. 516–19.
Summary In the first part of the letter, which the editors of the Sämtliche Briefe suggest was probably written between 19 March and 16 April 1832, Mendelssohn describes the poor state of clarinet playing in Paris, relating an incident involving Dacosta in a concert by the Conservatoire Orchestra. He suggests that Baermann set up a clarinet school in Paris and bring Carl with him, as he (Carl) would have good prospects of making his living. Heinrich Baermann had previously told Mendelssohn he wanted to return to Paris (following his successful tour there in 1818–19) and asked him to look around for opportunities for his son. Mendelssohn reports that he had recommended Carl to Carl Graf Leutrum von Ertingen, the Theaterintendant in Stuttgart, who ‘seemed very enthusiastic about his playing and praised him highly’. In the second part of the letter, dated 16 April, Mendelssohn describing his ailments, and expresses his wish to hear Heinrich’s playing again, describing it in poetic rhyming language. The letter also includes a postscript from Karl August von Dorn.Ich gabe zu Zeiten (z. B. jetzt) ganz Paris drum, nur einen Augenblick jene süße Welt bezaubernder Töne, Tönchen und Tönchenchenchen hören zu können, die Deinem hölzernen Instrumente so luftig, duftig, weise, leise, friedlich, niedlich, lebend, bebend, fließend, sprießend, grüßend, umschließend, entströmen und sehr gut klingen. (518)
At times ( for example now) I would give all of Paris to be able to hear for just a moment that sweet world of enchanting tones, little notes and tiny notes that flow from your wooden instrument so airy, fragrant, wise, quiet, peaceful, cute, alive, quivering, flowing, sprouting, greeting, embracing and sounding very good.Excerpt: Mendelssohn on clarinet playing in Paris and Carl's prospects (516–7):
Die Clarinettisten sind hier nämlich in einem schlechten Zustande, so daß im Orchester des Conservatoire, das sonst in den meisten Beziehungen sehr vortrefflich ist, zwei Clarinettspieler sitzen, die Dir nicht den Rock ausklopfen dürften, wenn es in der Welt nach Ton, Vortrag, Ansatz und Billigkeit ginge. Nun setzt der erste davon neulich im Menuett der Pastoralsinfonie einen Tact zu früh mit seinem Solo ein, tutet auch munter immer weiter und merkt gar nicht, daß es infam klingt, daß mehrere im Publikum, unter andern Dein unterschriebner, schlimme Gesichter schneiden, daß der Director Leibschmerzen bekommt, drauf soli das Horn kommen, es erschrickt aber und kommt nicht, drauf erschrecken die Geigen [517] auch und spielen immer sachter, drauf wird es einer Katzenmusik immer ähnlicher, alle sind heraus und nur ein naher 2/4 Tact rettet sie von der Schande ganz aufzuhören und noch einmal anzufangen. Als ich da nach Hause ging war es sehr natürlich, daß ich mir die Geschichte überdachte und für mich ausrief: es ist zum Hinwerden, und mich gleich entschloß an Dich zu schreiben, Dir alles mitzutheilen und Dich zu fragen, ob Du damit zufrieden wärst, daß es in der Pariser Clarinettenwelt so schabig aussieht. Denn der Kerl ist Professor am Conservatoire und soll der beste hier sein und heißt glaub’ ich Dacosta. Im Ernst aber hättest Du gar keine Lust, hier eine Clarinettenpflanzschule anzulegen? Ich dächte, es wäre sehr gescheut, und müßte gut gehen; Du hattest ohnehin das Project einmal nach Paris wieder zu gehen, da fordere ich Dich denn aus allen Kräften auf, das ja zu thun, denn es fehlt ihnen an jeder guten Idee von Deinem Instrumente und so würden sie es doppelt zu schätzen wissen; auch wäre es dann sehr gut, dächt’ ich, wenn Du einen Deiner Schüler, z. B. Deinen Sohn Carl mitbrächtest, denn ich wäre überzeugt, daß er hier leicht eine gute und ehrenvolle Existenz finden könnte. Dies ist natürlich nur ein Vorschlag aber ich wollte Du überlegtest ihn; da Du ohnehin mir auftrugst mich umzusehen und Dir zu schreiben, wenn ich etwas für den Carl fände, so thue ich es hiemit, dies scheint mir eine gute Gelegenheit zu sein. Bei Leitrum habe ich vorigen Herbst auch darauf angetippt, und gesagt es würde Dir eine Anstellung für Deinen Sohn erwünscht sein, er schien auch sehr eingenommen von seinem Spiel und lobte ihn sehr, ich weiß aber nicht, ob was darauf erfolgt ist; es schien im Orchester schon besetzt zu sein.
The clarinettists here are in a poor condition, so that in the Conservatoire Orchestra, which is otherwise very excellent in most respects, there are two clarinet players who would not be able to knock your skirt off if the world were to go by tone, performance, embouchure and equity [billigkeit]. Now the first of them recently began his solo in the minuet of the Pastoral Symphony a bar too early, continued to play on and on, and didn't even realise that it sounded infamous, so that several members of the audience, including the one you signed, made terrible faces, giving the director a stomach ache, then soli the horn comes, but it is frightened and does not come, then the violins are also frightened and play more and more gently, then it becomes more and more like cat music, everyone is out and only a nearby 2/4 bar saves them from the disgrace of stopping completely and starting again. When I went home, it was very natural for me to reflect on the story and exclaim to myself: it's a shame, and I immediately decided to write to you, to tell you everything and ask you whether you would be satisfied with the fact that things are so shabby in the world of clarinets in Paris. For the fellow is a professor at the Conservatoire and is said to be the best here, and I believe his name is Dacosta. But seriously, wouldn't you like to set up a clarinet school here? I think it would be very much appreciated and should go well; you had the project to go back to Paris one day anyway, so I urge you with all my strength to do so, because they lack any good idea of your instrument and so they would appreciate it twice as much; it would also be very good, I think, if you brought along one of your pupils, for example your son Carl, because I would be convinced that he could easily find a good and honourable living here. This is of course only a suggestion, but I wanted you to consider it; since you told me to look around anyway and write to you if I found something for Carl, I will do so now, as this seems to me to be a good opportunity. Last autumn I also mentioned this to Leitrum and said that you would like to find a position for your son; he also seemed very enthusiastic about his playing and praised him highly, but I don't know whether anything was done in response; it seemed to have already been filled in the orchestra.
Post-edited Deepl translation.
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2024-05-23T04:07:01-07:00
Felix Mendelssohn-Bartholdy to Heinrich Baermann, 7 July 1834
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Letter with summary and excerpts
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2024-07-04T08:29:28-07:00
51.22770610883434, 6.772464826348262
7 July 1834
Heinrich Baermann
Felix Mendelssohn-Bartholdy
From Felix Mendelssohn-Bartholdy, Düsseldorf, 7 July 1834
To Heinrich Baermann
Source GB-Lbl, Add. 41628, fol. 179-180. No digitisation currently available.
Transcription Mendelssohn-Bartholdy, Felix, et al. Sämtliche Briefe. Kassel: Bärenreiter, 2008, vol. III p. 473–5.
Summary Mendelssohn write affectionately from Düsseldorf, telling how often he thinks of his friend. He speaks of his disappointment when a local clarinetist played the Weber F minor concerto and did not do it justice.
Mendelssohn speaks of his promise to write a solo piece for basset horn, aking if Carl still needs it, and refers to Carl writing multiple letters to him, full of personal news, and he asks whether Carl is 'still tuning the piano’. He asks and reports after numerous mutual acquaintances in Munich, reports on his favourable working conditions in Düsseldorf, and chides Heinrich for not answering him, asking that he at least get Carl to write and add a postscript.Excerpt
“…da ritt der Teufel einen hiesigen Clarinettisten öffentlich Webers fmoll Concert zu blasen; ich hatte allen Leuten vorhergesagt, jetzt würden Sie das wunderschönste Stück zu hören bekommen, und alle waren sehr gespannt darauf, und nun kickst und pustet der das Ding zusammen, daß mir angst und bange wurde, und daß die Leute sagten „Hm! eine höchst barocke Composition" und daß ich dachte, wenn der Bärvater doch nur auf eine halbe Stunde zugegen sein, und das Rohr in den Mund nehmen könnte. Auch an das Solo für Bassethorn habe ich oft gedacht – es sollte in bdur gehen – aber nun weiß ich gar nicht einmal ob der „kleine“ Carl es noch brauchen kann und will, oder ob es blos für die Reise sein sollte? Darauf möchte ich mir doch von ihm eine Zeile Antwort erbitten, denn da er mir in seinem letzten Briefe schrieb, ich würde gleich am Thore festgehalten wenn ich ohne ein neues Duett und das Solostück nach München käme, und ich doch sehr gerne wenigstens bis in die Carlstraße gelangte, so möchte ich mich danach richten. Seine Briefe waren übrigens schön toll, und haben mich immer ganze Tagelang zum Frohsinn gebracht…” (473–4)
“…the devil took a local clarinettist to play Weber's F minor concerto in public; I had predicted to everyone that now they would get to hear the most beautiful piece, and everyone was very eager to hear it, and now he kicked and blew the thing together so that I was scared and anxious, and that people said "Hm! a most baroque composition" and that I thought, if only the bear-father could be present for half an hour and take the reed in his mouth. I have also often thought about the solo for basset horn - it should be in B flat major - but now I don't even know whether "little" Carl can and wants to use it, or whether it should only have been for the trip? I would like to ask him for an answer to this question, because he wrote me in his last letter that I would be held up at the gate if I came to Munich without a new duet and the solo piece, and I would very much like to get at least as far as Carlstrasse, so I would like to comply. His letters were great, by the way, and always made me happy for whole days…”
Post-edited Deepl translation -
1
2024-05-23T04:07:04-07:00
Felix Mendelssohn-Bartholdy to Carl Baermann, 6 March 1843
3
Letter with details and translation
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2024-06-21T06:12:31-07:00
51.33909322589589, 12.367531341308284
6 March 1843
Carl Baermann
Felix Mendelssohn-Bartholdy
From Felix Mendelssohn-Bartholdy, Leipzig, 6 March 1843
To Carl Baermann, Dresden, Dresden (at the house of J. G. Kotte)
Source Private collection
Transcription Mendelssohn-Bartholdy, Felix, et al. Sämtliche Briefe. Kassel: Bärenreiter, 2008, vol. IX p. 221–2.
Summary Mendelssohn writes to Carl Baermann to discuss Baermann giving a concert in Berlin during his imminent visit (‘in the next 8 days’). Due to the number of concerts already scheduled, and other restrictions, he advises Baermann put off his concert until early April, in order to assure a good audience. Mendelssohn suggests they discuss the matter further with the music dealer Friedrich Kistner when Baermann is in Berlin on Friday 10 March.Lieber guter Baermann
Schon lange ehe ich Ihren Brief hatte war mir die Concert-Angelegenheit im Kopf herumgegangen, und ich eile daher Ihnen dieselbe nach bestem Wissen und Gewissen zu beantworten.
Sie haben so schön gespielt und so allgemein gefallen, daß es offenbar Schade wäre, wenn Sie nicht ein Concert oder eine Soirée geben wollten. Aber es kommt darauf an, einen guten Zeitpunct dafür zu finden, denn ohne den, würden Sie (bei der Kleinheit des hiesigen Ortes und des Kreises der die Concerte besucht) nicht auf einen vollen Saal rechnen können.In der nächsten Zeit wäre nun der einzige freie Tag heut über 8 Tage, Montag d. 13ten. Von diesem muß ich Ihnen aber abrathen, weil nächsten Donnerstag d. 9ten das 100 jährige Bestehen der Abonnement-Concerte gefeiert wird, wo der Saal gewiß übertrieben voll ist, und Sonnabend drauf (d. 11ten) ein großes Concert zum Besten der Nothleidenden im Erzgebirge sein soll, wo auch ein bedeutender Zudrang zu erwarten ist. So würde der Montag, der sonst ein guter Tag wäre, dadurch ein sehr ungünstiger. An den darauf folgenden Tagen der Woche vom 13-19ten dürfen hier keine Concerte gegeben werden, weil der Bußtag darin fällt in dessen Nähe zu allen öffentlichen Vergnügungen die Erlaubniß versagt wird. Die darauf folgende Woche fängt abermals mit einem Concerte an, zu welchem der Saal schon genommen ist (Montag d. 20sten) und da sich die Concerte in dieser Zeit so drängen, so möchte ich Sie fragen, ob Sie Ihre Reise nicht so einrichten könnten, daß Sie Ihr hiesiges Concert im April gäben?
30sten März ist das letzte Abonnement-Concert, und für die folgende Zeit sind noch keine öffentlichen Aufführungen angesagt. Auch versammeln sich im April schon die Meßfremden, welche die Zahl der Concert- und Theater- gänger bedeutend vermehren, so daß ich glaube, Sie würden in der ersten Woche des April, oder in der Zeit unmittelbar nach Ostern auf einen ungleich bessern Erfolg rechnen können, als jetzt.
Überlegen Sie sich die Sache, und sind Sie meiner Meinung, so wäre es wohl das Beste, daß wir am Freitag bei Ihrer Anwesenheit gleich den Tag mit Kistner besprächen und festsetzten etc. etc. Daß ich Ihnen in diesem, wie in jedem andern Falle ganz und gar zu Gebot stehe, so gut ich es vermag, und daß mir alles was ich für Sie thun kann eine wahre Freude ist, das brauche ich Ihnen nicht erst zu versichern, das wissen Sie.
Auf baldiges vergnügtes Wiedersehn; mein lieber guter alter Freund. Immer Ihr ganz ergebner
Felix Mendelssohn Bartholdy.
Dear good Baermann
Long before I received your letter, the matter of the concert had been on my mind, and I therefore hasten to answer to the best of my knowledge and belief.
You have played so beautifully and pleased so many people that it would obviously be a pity if you did not want to give a concert or a soirée. But it is important to find a good time for it, because without that you would not be able to count on a full hall (given the small size of the town and the circle of people who attend the concerts).
The only day off in the next 8 days would be Monday 13th. But I must advise you against this, because next Thursday, the 9th, the 100th anniversary of the subscription concerts will be celebrated, where the hall will certainly be overcrowded, and on the following Saturday (the 11th) there is to be a large concert for the benefit of the needy in the Erzgebirge, where a considerable crowd is also to be expected. This would make Monday, which would otherwise be a good day, a very unfavourable one. On the following days of the week from the 13th to the 19th, no concerts may be given here, as the Day of Atonement falls in the vicinity and permission for all public amusements is denied. The following week begins again with a concert for which the hall has already been taken (Monday 20th) and since the concerts are so crowded at this time, I would like to ask you whether you could arrange your journey so that you could give your local concert in April?
The last subscription concert is on 30 March, and no public performances have yet been announced for the following period. Also, in April the fair-goers are already gathering, which will significantly increase the number of concert and theatre-goers, so that I believe you can count on a much better success in the first week of April, or in the time immediately after Easter, than now.
If you consider the matter, and if you agree with me, it would probably be best for us to discuss and arrange the day with Kistner etc. etc. on Friday, when you are present. I need not assure you that I am entirely at your disposal in this, as in every other case, as best I can, and that everything I can do for you is a real pleasure, you know that.
To a happy reunion soon, my dear old friend. Always your most devoted
Felix Mendelssohn Bartholdy.
Post-edited Deepl translation -
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2024-05-23T04:07:00-07:00
Felix Mendelssohn-Bartholdy to Heinrich Baermann, 14 February 1831
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Letter details with summary
plain
2024-07-04T08:16:17-07:00
41.90244529621848, 12.487879886721455
14 February 1831
Heinrich Baermann
Felix Mendelssohn-Bartholdy
From Felix Mendelssohn-Bartholdy, Rome, 14 February 1831
To Heinrich Baermann
Source US-NYpm, Mary Flagler Cary Music Collection - Letters, MFC M5377. B141. No digitisation currently available.
Transcription Mendelssohn-Bartholdy, Felix, et al. Sämtliche Briefe. Kassel: Bärenreiter, 2008, vol. II p. 205–8.
Summary A long, affectionate and conversational letter in which Mendelssohn expresses his longing to visit Baermann in Munich later in the year, and to play music for him. He describes his previous visit as ‘the merriest days I have ever had’ and expresses his wish to talk with Baermann again as he misses stimulating musical conversation. Mendelssohn humorously gives his impressions of the Rome opera and overall musical culture, comparing it unfavourably with London, Venice and Florence in both singing and playing standard, and complaining about the use of keyed trumpets. But despite this he describes and enjoyable and productive stay. -
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2024-05-23T04:07:04-07:00
Carl Baermann to Felix Mendelssohn-Bartholdy, 4 March 1843
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Letter details
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51.0505493880945, 13.737797915548812
4 March 1843
Felix Mendelssohn-Bartholdy
Carl Baermann
From Carl Baermann, Dresden, 4 March 1843
To Felix Mendelssohn-Bartholdy
Source GB-Ob, MS M. Deneke Mendelssohn d.43 238.
Digitisation pending.
References
Mendelssohn-Bartholdy, Felix, et al. Sämtliche Briefe. Kassel: Bärenreiter, 2008, vol. IX p. 622–3.
Notes
GB-Ob wrongly catalogues this letter as 4 May 1843. Mendelssohn Sämtliche Briefe gives the following information in the commentary to FMB's letter of 6 March 1843:
Baermann wished to give another concert in Leipzig after his performance in the 17th subscription concert on 16 February 1843 in the Leipzig Gewandhaus. possibly "in the form of a soiree musicale with quartet and piano accompaniment". … In his letter of 4 March 1843, Baermann had announced that he would come to Leipzig on Friday, 10 March, after his Dresden concerts on 6 and 9 March. -
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Carl Baermann to Felix Mendelssohn-Bartholdy, 3 May 1843
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Letter details
plain
2024-06-21T06:15:18-07:00
52.52003770502011, 13.405270438774776
3 May 1843
Felix Mendelssohn-Bartholdy
Carl Baermann
From Carl Baermann, Berlin, 3 May 1843
To Felix Mendelssohn-Bartholdy
Source GB-Ob, MS M. Deneke Mendelssohn d.43 236.
Digitisation pending.
References Mendelssohn-Bartholdy, Felix, et al. Sämtliche Briefe. Kassel: Bärenreiter, 2008, vol. IX p. 668: the commentary to Mendelssohn's letter of 30 April 1843 states that in this letter, Baermann agrees to give up a concert planned for early May due to the adverse circumstances described by Mendelssohn. -
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References
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Primary Sources: Holding Institutions and Collections
CH-SGv Kantonsbibliothek Vadiana, St. Gallen
D-B Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung, Berlin
D-Bim Staatliches Institut für Musikforschung - Preußischer Kulturbesitz, Berlin
D-Dl Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek, Dresden
D-Heu Universitätsbibliothek, Heidelberg
D-Hs Staats- und Universitätsbibliothek Carl von Ossietzky, Musiksammlung, Theatersammlung, Hamburg
D-Hth Universität Hamburg, Zentrum für Theaterforschung, Theatersammlung, Hamburg
D-KA Badische Landesbibliothek, Karlsruhe
D-LEsm Stadtgeschichtliches Museum, Bibliothek, Leipzig
D-Mbs Bayerische Staatsbibliothek, München
GB-Lbl The British Library, London
GB-Ob Bodleian Library, Oxford
US-NYpm Pierpont Morgan Library, New York
US-Wc Library of Congress, Washington, D.C.Secondary Sources
Erdt, Robert. Der Münchner Klarinettenvirtuose Carl Baermann als Pädagoge, Klarinettist und Komponist. Frankfurt am Main: Peter Lang, 2009
Mendelssohn-Bartholdy, Felix, et al. Sämtliche Briefe. Kassel: Bärenreiter, 2008
Meyerbeer, Giacomo. Briefwechsel und Tagebücher. Edited by Heinz Becker. Berlin: Walter de Gruyter, 1959-2006
Nohl, Ludwig, ed. Musiker-Briefe: eine Sammlung Briefe von C.W. von Gluck, Ph. E. Bach, Jos. Haydn, Carl Maria von Weber und Felix Mendelssohn-Bartholdy. Leipzig: Duncker und Humblot, 1867.
Poissl, Johann Nepomuk von. Briefe (1807-1855): ein Blick auf die Münchener Musik- und Theatergeschichte. Edited by Volkmar von Pechstaedt. Göttingen: Hainholz, 2006Online databases
Hofmeister XIX -
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Felix Mendelssohn-Bartholdy to Heinrich Baermann, 5 September 1832
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Letter with details and summary
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2024-07-04T08:22:22-07:00
5 September 1832
Heinrich Baermann
Felix Mendelssohn-Bartholdy
From Felix Mendelssohn-Bartholdy, Berlin, 5 September 1832
To Heinrich Baermann
Source US-Wc, ML30.8j Box 1 Folder 10. No digitisation currently available.
Transcription Mendelssohn-Bartholdy, Felix, et al. Sämtliche Briefe. Kassel: Bärenreiter, 2008, vol. III p. 49–51
Summary Mendelssohn speaks of his illness and bereavements and asks for news from Munich to cheer him up. He congratulates Baermann on his son Carl's appointment as Kammermusiker. ‘I am very pleased that Karl is now a true, real, but not secret chamber musician; he will certainly go far and the apple will not fall far from the tree’. He apologises for not being successful in getting an essay by Baermann's essay published in the French press, and reports that he has translated it into English and will send it to the Harmonicon in England. However, he is concerned that it may not be taken up as the clarinetist Thomas Lindsay Willman is still held in the highest regard there, and suggests that HB should instead have it published ‘here’ (Berlin). Mendelssohn offers to make an introduction and notes ‘here every student of the clarinet knows you, and I believe that much more success could be expected here’. He closes by sending greetings to mutual friends.