Mark Twain in German-Language Newspapers and Periodicals

Ein amerikanischer Humorist. (Mark Twain.) | Grenzboten 33 (1874), 310 | Page 5 of 9


Die Grenzboten 33 (1874) 2. Semester, 2. Band, 306-314.  | Page 310 |  [SUB Bremen] [MDZ]
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TranscriptionEnglish Translation
Smiley war fürchterlich stolz auf seinen Frosch, und er hatte Recht damit; denn Leute, die gereist hatten und überall gewesen waren, die sagten, daß er über alle Frösche ginge, die ihnen vor die Augen gekommen wären. Nun verwahrte Smiley seinen Springfrosch in einem kleinen Käfig aus Stäbchen, aus dem er ihn mitunter herausholte und zu einer Wette aufforderte. Nun kommt ihm da einmal ein Bursche — er war fremd hier im Lager —  über den Weg, sieht den Käfig und sagt: „Ei was mag wohl das hier sein, was Sie in dem Käfig haben?" Und Smiley sagt, wie wenn er sich nichts draus machen thäte: „Na es könnte ein Papagei sein oder am Ende ein Kanarienvogel — aber nichts damit, 's ist blos ein Frosch." — Und der Bursch nahm ihn in die Hand, besah sich ihn genau, drehte ihn bald nach dieser Seite um und bald nach jener und sagte: „Hm, richtig. Na, wozu ist der wohl gut?" „Je nun," sagte Smiley leichthin und gelassen, „er ist gut genug für eins, sollt' ich meinen — er springt weiter wie irgend ein Frosch in Calaveras County." Der Bursche nahm den Käfig noch einmal, betrachtete sich ihn wieder lange und sorgfältig, und gab ihn dann Smiley zurück, indem er sehr entschieden sagte: „Na, ich sehe an diesem Frosche nichts, was besser wäre als bei andern Fröschen." — „Mag schon sein," sagte Smiley. „Mag sein, daß Sie sich auf Frösche verstehen, mag sein, daß Sie nichts davon verstehen, vielleicht, daß Sie Erfahrungen haben, vielleicht, daß Sie nur ein Laie in dem Fache sind. Sei dem, wie ihm wolle, ich habe meine Meinung in der Sache, und ich wette vierzig Dollars darauf, daß er weiter springen kann als irgend ein Frosch in Calaveras County." Der Bursche überlegte sich's eine Weile, dann sagte er traurig: „Ja, ich bin hier fremd und habe keinen Frosch, aber wenn ich einen hätte, so wollte ich wohl mit Ihnen wetten." Und dann sagte Smiley: „Schon gut, schon gut — wenn Sie meinen Käfig eine Minute halten wollen, so will ich hingehen und Ihnen einen Frosch holen." Und so nahm der Bursche den Käfig und legte seine vierzig Dollars neben Smiley'n seine hin und setzte sich hin, um zu warten. — So saß er eine gute Weile da und sann und grübelte vor sich hin, bis er's hatte; da nahm er den Frosch heraus und sperrte ihm das Maul auseinander und füllte ihm mit einem Theelöffel den Bauch voll Wachtelschrot. Er stopfte ihn voll, fast bis an den Hals, und setzte ihn dann auf die Erde. Smiley war derweile nach dem Sumpfe gegangen und watete im Schlamme herum, lange Zeit, und endlich erwischte er einen Frosch und brachte ihn herzu und gab ihn dem Burschen und sagte: „Na, wenn Sie jetzt parat sind, so sezen Sie ihn neben Daniel'n hin, seine Vorderpfoten ganz in derselben Linie wie Daniel'n seine, und ich werde das Signal geben.” Dann sagte er: „Eins — zwei — drei — hopps!” und er und der Bursche gaben den Fröschen [end page 310]Smiley was terribly proud of his frog, and he was right to be; for people who had traveled and been everywhere said that he was better than  all the frogs that had come before their eyes. Now Smiley kept his jumping frog in a little cage made of sticks, from which he would sometimes take him out and then he would offer someone a bet. Once a fellow - he was a stranger here in the camp - comes crooses his path, sees the cage, and says, "Huh, what might this be that you have in the cage?" And Smiley said, as if he didn't care, "Well, it could be a parrot, or it mihgt even be a canary —  but it isn't, it's just a frog." — And the fellow took it in his hand, looked at it closely, turned it this way and that, and said, "That's right. Well, what do you suppose is it good for?" "Well," said Smiley, lightly and calmly, "he's good enough for one thing, I should think — he jumps farther than any other frog in Calaveras County." The fellow took the cage again, looked at it again long and carefully, and then gave it back to Smiley, saying very firmly, "Well, I don't see anything about this frog that's better than other frogs." — "That may be so," said Smiley. "It may be that you know about frogs, it may be that you know nothing about them, it may be that you have experience, it may be that you are only a layman in the subject. Be that as it may, I have my opinion in this matter, and I'll bet forty dollars that he can jump farther than any frog in Calaveras County." The fellow thought it over for a while, then said sadly, "Yes, I'm a stranger here, and I don't have a frog, but if I did, I think I'd bet you." And then Smiley said, "All right, all right — if you will hold my cage a minute, I will go and get you a frog." And so the fellow took the cage and put his forty dollars down beside Smiley's, and sat down to wait. — So he sat there a good while, pondering and brooding over it, until he had an idea; then he took the frog out, and pried his mouth open, and filled his belly full of quail shot with a tea-spoon. He stuffed him full, almost to the neck, and then set him down on the ground. Smiley, meanwhile, had gone to the swamp and was wading about in the mud for a long time, and at last he caught a frog and brought him over and gave him to the fellow, saying, "Well, if you are ready, put him down beside Daniel, his front paws even with Daniel his, and I will give the signal." Then he said, "One - two - three - jump!" and he and the fellow touched the frogs on the back, and the new frog hopped away.

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