Mark Twain in German-Language Newspapers and Periodicals

Ueber Stubenmädchen | 13 May 1917


Der Deutsche correspondent. [volume] (Baltimore, Md.), 13 May 1917. Chronicling America: Historic American Newspapers. Lib. of Congress. <https://chroniclingamerica.loc.gov/lccn/sn83045081/1917-05-13/ed-1/seq-18/>
This article is a translation of Mark Twain's text “Concerning Chambermaids”. The original text used as a reference on the left below is taken from Mark Twain's sketches, new and old, Hartford, Conn., and Chicago, Ill., The American publishing company, 1875, pp. 250-252.

Key to annotations on German translations of Mark Twain's original texts
TranscriptionEnglish Translation / Original Text
Über StubenmädchenConcerning Chambermaids
Von Mark Twain.By Mark Twain
Gegen alle Stubenmädchen, welchen Alters oder welcher Nationalität sie auch sein mögen, schleudere ich hiermit meinen Junggesellenfluch!Against all chambermaids, of whatsoever age or nationality, I launch the curse of bachelordom!
Motive:Because:
Stets legen sie die Kopfkissen an das dem Gasbrenner entgegengesetzte Ende des Bettes, so daß man, während man vor dem Einschlafen ließt und raucht - wie das eine althergebrachte und sehr geschätzte Junggesellensitte ist - das Buch in unbequemer Lage emporhalten muß, um das Licht von seinen geblendeten Augen fern zu halten.They always put the pillows at the opposite end of the bed from the gas-burner, so that while you read and smoke before sleeping, (as is the ancient and honored custom of bachelors,) you have to hold your book aloft, in an uncomfortable position, to keep the light from dazzling your eyes.
Wenn sie am folgenden Morgen finden, daß die Kopfkissen nach dem anderen Ende des Betts verlegt sind, so nehmen sie diesen Wink nicht mit freundlicher Gesinnung auf, sondern machen dich in ihrer absoluten Machtvollkommenheit sonnend und ohne Erbarmen mit unserer Hilflosigkeit, das Bett grade so, wie es ursprünglich war, und haben im Geheimen ihre helle Freude an dem Aerger und der Qual, die ihre Tyrannei uns verursachen wird.When they find the pillows removed to the other end of the bed in the morning, they receive not the suggestion in a friendly spirit; but, glorying in their absolute sovereignty, and unpitying your helplessness, they make the bed just as it was originally, and gloat in secret over the pang their tyranny will cause you.
So oft sie bemerken, daß man die Kissen umgelegt hat, machen sie regelmäßig unsere Arbeit zunichte und fordern uns in der Weise heraus und suchen uns das Leben, das Gott und Geschenkt hat, zu verbittern.Always after that, when they find you have transposed the pillows, they undo your work, and thus defy and seek to embitter the life that God has given you.
Wenn sie das Licht auf andere Weise nicht in eine unbequeme Stellung bringen können, so verschieben sie das Bett.If they can not get the light in an inconvenient position any other way, they move the bed.
Stellt man seinen Koffer sechs Zoll von der Wand ab, damit, wenn man ihn öffnet, der Deckel sich dagegen lehnen kann, so schieben sie den Koffer regelmäßig wieder zurück. Sie thun es absichtlich.If you pull your trunk out six inches from the wall, so that the lid will stay up [translated as “the lid can lean against the wall”] when you open it, they always shove that trunk back again. They do it on purpose.
Will man den Spucknapf an einer bestimmten Stelle haben, wo er einem bequemer zur Hand ist, so sind sie nicht damit einverstanden und entfernen ihn jedesmal wieder.If you want the spittoon in a certain spot, where it will be handy, they don't, and so they move it [translated as “they don't agree, and remove it every time”].
Immer stellen sie unsere anderen Stiefel an unzugängliche Orte. Es macht ihnen eine ganz besondere Freude, dieselben, so weit, als es die Wand nur eben erlaubt, unter das Bett zu schieben. Sie thun das, weil uns das nöthigt, in eine würdelose Stellung uns herabzulassen, im Finstern mit dem Stiefelknecht danach herumzutappen und ärgerliche Flüche auszustoßen.They always put your {other} boots into inaccessible places.  They chiefly enjoy depositing them as far under the bed as the wall will permit.  It is because this compels you to get down in an undignified attitude and make wild sweeps for them in the dark with the boot-jack, and swear.
Immer stellen sie die Dose mit den Streichhölzern an eine andere Stelle. Täglich spüren sie einen Standort dafür auf und stellen eine Flasche oder andere zerbrechliche Glaswaren dahin, wo früher die Streichhölzer standen. Das thun sie, um uns zu veranlassen, das gläserne Ding, wenn wir im Finstern herumtappen, zu zerbrechen und uns Schaden zuzufügen.They always put the match-box in some other place.  They hunt up a new place for it every day, and put up a bottle, or other perishable glass thing, where the box stood before.  This is to cause you to break that glass thing, groping in the dark, and get yourself into trouble [translated as “to cause yourself harm”].
Immer und ewig verrücken sie die Möbel. Kommt man Abends spät nach Hause, so kann man stets darauf rechnen, den Schreibtisch dort zu finden, wo am Morgen der Kleiderschrank stand. Und wenn man des Morgens fortgeht und den Scheuereimer bei der Thür und den Schaukelstuhl am Fenster zurückläßt, so wird man sicherlich, wenn man mit Mitternacht oder da herum zurückkehrt, über den Schaukelstuhl stolpern und fallen, und, wenn man sich bis ans Fenster weitergetastet, sich in den Scheuereimer setzten. Das ist einem unangenehm. Ihnen gefällt es.They are forever and ever moving the furniture.  When you come in, in the night, you can calculate on finding the bureau where the wardrobe was in the morning.  And when you go out in the morning, if you leave the slop-bucket by the door and rocking-chair by the window, when you come in at midnight, or thereabouts, you will fall over that rocking chair, and you will proceed toward the window and sit down in that slop-tub. This will disgust you [translated as “this is unpleasant”]. They like that.
Gleichviel, wo man etwas hinstellt, es kommt ihnen gar nicht in den Sinn, es stehen zu lassen. Bei der ersten besten Gelegenheit nehmen sie den Gegenstand weg und stellen ihn anderswo hin. Das liegt in ihrer Natur. Und zudem macht es ihnen Vergnügen, auf diese Weise niederträchtig zu sein und einen zu ärgern. Sie würden lieber sterben, als ihre Schelmenstreiche unterlassen.No matter where you put any thing, they are not going to let it stay there.  They will take it and move it the first chance they get.  It is their nature.  And, besides, it gives them pleasure to be mean and contrary this way.  They would die if they couldn't be villains [translated as “They would rather die than refrain from their pranks”].
Immer heben sie alle alten Schnitzel gedruckten Kehrichts auf, die man auf den Boden wirft, und schichten sie auf dem Tische auf, während sie mit unseren wertvollen Manuskripten Feuer anmachen. Ist da irgend ein besonderer alter Papierlappen, der einem mehr als alle andern zuwider ist und den man auf alle mögliche Weise loszuwerden sucht, so mag man sich jede erdenkliche Mühe in dieser Beziehung geben, es wird nichts nützen; denn sie werden den alten Papierfetzen immer wieder ans Tageslicht bringen und regelmäßig wieder an dieselbe Stelle legen. Das thut ihnen wohl.They always save up all the old scraps of printed rubbish you throw on the floor, and stack them up carefully on the table, and start the fire with your valuable manuscripts.  If there is any one particular old scrap that you are more down on than any other, and which you are gradually wearing your life out trying to get rid of, you may take all the pains you possibly can in that direction, but it won't be of any use, because they will always fetch that old scrap back and put it in the same old place again every time.  It does them good.
Und sie verbrauchen mehr Haaröl als sechs Männer. Beschuldigt man sie, es gemaust zu haben, so lügen sie einem ins Gesicht. Was fragen sie nach einem Jenseits? Absolut nichts.And they use up more hair-oil than any six men.  If charged with purloining the same, they lie about it.  What do they care about a hereafter?  Absolutely nothing.
Läßt man der Bequemlichkeit halber den Schlüssel in der Thür stecken, so bringen sie ihn hinunter zum Oberkellner. Sie thun das unter dem nichtsnutzigen Vorwande, unser Eigenthum vor Dieben schützen zu wollen; aber in Wahrheit thun sie es nur in der Absicht, daß man, wenn man müde nach Hause kommt, wieder die Treppe hinunter klettern soll, - oder damit man sich der Unannehmlichkeit unterziehe, sich ihn von einem Kellner holen zu lassen, der sodann natürlich ein Trinkgeld erwartet; in welchem Falle sich die verkommenen Geschöpfe vermuthlich in die Beute theilen.If you leave your key in the door for convenience sake, they will carry it down to the office and give it to the clerk.  They do this under the vile pretence of trying to protect your property from thieves; but actually they do it because they want to make you tramp back down-stairs after it when you come home tired, or put you to the trouble of sending a waiter for it, which waiter will expect you to pay him something.  In which case I suppose the degraded creatures divide.
Unablässig stellen sie den versuch an, das Bett zu machen, ehe man aufgestanden ist, auf welche Weise sie uns um den schönen Morgenschlummer bringen; nachdem man aber aufgestanden ist, lassen sie sich bis zum nächsten Tage gar nicht wieder sehen.They keep always trying to make your bed before you get up, thus destroying your rest and inflicting agony upon you [translated as “depriving you of your morning sleep”]; but after you get up, they don't come any more till next day.
Sie begehen überhaupt alle Schändlichkeiten, die sie erkennen können, und sie begehen sie aus purer Bosheit und aus keinem anderen Grunde.They do all the mean things they can think of, and they do them just out of pure cussedness, and nothing else.
Zimmermädchen sind für jedes menschliche Gefühl abgestorben.Chambermaids are dead to every human instinct.
Wenn ich den gesetzgebenden Körperschaften einen Antrag durchbringen kann, kraft dessen die Stubenmädchen abgeschafft werden, so gedenke ich es zu thun.<I have cursed them in behalf of outraged bachelordom. They deserve it.> If I can get a bill through the Legislature abolishing chambermaids, I mean to do it.

This page references: