Writing | Chapters from My Autobiography
1 2021-11-11T05:34:56-08:00 Holger Kersten be319ed8bdb5a4fd7c387ac70fb9bb1beb4a2843 39726 8 plain 2024-11-29T01:11:29-08:00 -annotation -main -mtWriting Klara Blanke 2e76e4a8b5d98452e5fdd97c12e60f016a573238The complete set of articles is accessible in on Project Gutenberg.
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2022-08-04T03:30:42-07:00
Mark Twain und die sechszehn Schreiber | 02 Feb. 1907
8
newspaper article
plain
2024-11-29T00:19:53-08:00
Indiana tribüne
1907-02-02
IN-027
2022-08-04
KB
Indiana tribüne. (Indianapolis, Ind.), 02 Feb. 1907. Chronicling America: Historic American Newspapers. Lib. of Congress. <https://chroniclingamerica.loc.gov/lccn/sn83045241/1907-02-02/ed-1/seq-6/>
This article features a translated passage from Mark Twain's Chapters from my Autobiography which was first published in the North American Review. On February 16, 1907, an almost identical version of this item appeared in the Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung, 16 Feb. 1907, p. 2, in the western Ore Mountains, located approximately 80 miles southwest of Dresden.
Key to annotations on German translations of Mark Twain's original textsTranscription English Translation / Original Text Mark Twain und die sechszehn Schreiber {Mark Twain and the sixteen clerks} Der bekannte Humorist erzählt in der „North American Review“ folgende hübsche Geschichte: Ich wollte den Gouverneur von Buffalo besuchen, der grade unterwegs zum Amt war. In dem großen Raum, wo ich ihn erwartete, waren etwa sechzehn Thüren. Aus jeder trat plötzlich ein junger Mann heraus, alle sechzehn bewegten sich vorwärts und pflanzten sich in stummer Erwartung vor dem eben eintretenden Gouverneur auf. Niemand sprach ein Wort. Dann sagte der Gouverneur: „Sie können gehen, meine Herren, ich habe Sie nicht nöthig. Herr Clemens (dies ist bekanntlich der bürgerliche Name Mark Twains) sitzt auf den Klingeln.“ Da war nämlich an der Tischdecke ein Kreis von sechzehn Knöpfen eines elektrischen Läutewerks, und der Umfang des in Betracht kommenden Körpertheils war mir grade hinreichend, daß er mir ermöglichte, den ganzen Kreis zu bedecken. So war es mir gelungen, sechzehn Schreiber auf einmal - auszubrüten. {In the “North American Review”, the noted humorist tells the following pretty story: I was going to see the governor of Buffalo, who was just on his way to the office. In the large room where I expected him,} there appeared to be about sixteen doors to that spacious room. From each door a young man now emerged, and the sixteen lined up and moved forward and stood in front of the Governor with an aspect of respectful expectancy in their attitude. No one spoke for a moment. Then the Governor said: “You are dismissed, gentlemen. Your services are not required. Mr. Clemens {(this is known to be Mark Twain's real name)} is sitting on the bells.” There was a cluster of sixteen bell buttons on the corner of the table; my proportions at that end of me were just right to enable me to cover the whole of that nest [translated as “circle”], and that is how I came to hatch out those sixteen clerks. - 1 2021-11-11T04:26:54-08:00 North American Review 6 plain 2024-11-06T03:46:37-08:00 -annotation -main -publication The North American Review - founded in 1815 - is the oldest literary magazine in the USA and is still published today (see NAR, "History"). In addition to "To the Person Sitting in Darkness," this periodical also published Mark Twain’s "Chapters from My Autobiography," a collection of autobiographical dictations. The texts were collected and re-published later in different formats, and ultimately contributed to the extensive Mark Twain biography edited by The Mark Twain Project at the University of California more than 100 years later (see Smith et al., eds. Autobiography of Mark Twain, vol. 1, 2010).
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1
2022-08-21T04:01:17-07:00
Mark Twains Duell | 28 Aug. 1908
4
newspaper article
plain
2024-07-18T01:42:55-07:00
Herrmanner Volksblatt
1908-08-28
MO-011
2022-08-21
KB
Hermanner Volksblatt. [volume] (Hermann, Mo.), 28 Aug. 1908. Chronicling America: Historic American Newspapers. Lib. of Congress. <https://chroniclingamerica.loc.gov/lccn/sn93060116/1908-08-28/ed-1/seq-7/>
The following article is an excerpt from Chapters from My Autobiography which was first published in the North American Review. The introductory passage is a summary of the originally much longer first part of the chapter which leads up to the description of the duel itself. The English translation below is partly based on the original text. The German translation refers to the character Steve Gillis as Stave Giltis.
Key to annotations on German translations of Mark Twain's original textsTranscription English Translation / Original Text Mark Twains Duell {Mark Twain's duel} In seiner Selbstbiographie in der „North American Review“ erzählt der bekannte Humorist Mark Twain folgende niedliche Geschichte, wie er vor einem Duell bewahrt wurde. Es war 1864, und Mark Twain war Lokalredakteur der Zeitung „Entreprise“ in Virginia City, Nevada. Dort grassirte damals die Duellwuth. Mark Twain hatte im Arizona Kicker-Stil den Redakteur des Konkurrenzblattes, einen gewissen Laird, von der Virginia „Union“, scharf angegriffen. Dessen Erwiderung war so herausfordernd, daß Mark Twain den „Kollegen der anderen Fakultät“ durch Stave Giltis, einen Freund, zum Duell auffordern ließ. Am nächsten Morgen begab er sich mit seinem Sekundanten, einem vorzüglichen Pistolenschützen, in aller Frühe nach einer kleinen Bergschlucht in der Nähe der Stadt, um sich im Schießen zu üben. Sie zimmerten die Thür eines Stalles zurecht und stellten einen Holzzaun davor, der den Gegner repräsentieren sollte. „Ich schoß nun“, so erzählt der Humorist, „immer auf den Zaun los, traf ihn aber nicht, dann knallte ich auf die Stallthür los traf sie auch nicht, und so war niemand in Gefahr, als etwa ein Vagabund, der an den Seiten herumstrolchte. Mein Blut sank auf den Gefrierpunkt und hob sich auch nicht, als wir auf einmal von der nächsten Bergschlucht her Pistolenschüsse vernahmen. Ich wußte sofort, sie konnten nur von Lairds Gefährten herrühren, die ihn in die höhere Schießkunst einweihten. Sie mußten meine Schüsse hören und würden wohl bald über den Abhang herüber kommen, um meine Fortschritte zu bewundern und sich durch den Augenschein zu überzeugen, wie mein Rekord stände. Nun, ich hatte keinen Rekord und wußte, wenn Laird herüberkäme und meine Stallthür so schön unversehrt sähe, daß er ebenso kampfwüthig sein würde, wie ich es war, oder hm. wenigstens um Mitternacht gewesen war, bevor er meine kühne Herausforderung angenommen. Just in diesem Augenblick flog ein kleiner Vogel, nicht größer als ein Sperling, auf und ließ sich etwa achtzig Fuß weit auf einem Beifußstrauch nieder. Stave, rasch wie der Blitz, zog seinen Revolver hervor und schoß ihm den Kopf ab. Ja, er war wirklich ein Schütze, viel besser noch als ich selbst. Wir rannten hin, um den Vogel aufzuheben, gerade als Laird mit seinen Leuten dazu kam. Wie dessen Sekundant den abgeschossenen Kopf erblickte, entfärbte er sich, schrumpfte förmlich zusammen. Man konnte also sehen, daß er an der Sache interessirt war. Schließlich sagte er: „Wer hat das gethan?“ Ehe ich noch antworten konnte, sagte Stave, als wär' es die selbstverständlichste Sache von der Welt, „Clemens war's.“ Der Sekundant erwiderte: „Nein, das ist wunderbar; wie weit weg war der Vogel?“ Stave sagte: „Ach nicht weit - etwa achtzig Fuß“, worauf der Sekundant fragte, wie oft Clemens das wohl fertig brächte. „Hm“, sagte Stave, ganz oben hin. „etwa viermal auf fünf.“ Ich wußte, daß der Teufelskerl log, aber ich schwieg, worauf der Sekundant noch ausrief: „Es war ein Kapitalschuß, und ich dachte, er konnte keine Kirche treffen.“ Damit dachte er ganz richtig, aber ich sagte keinen Ton. Sie empfahlen sich. Der Sekundant nahm Laird, dessen Knie etwas schlotterten, unterm Arm, und am nächsten Morgen empfing ich von meinem Gegner ein Schreiben des Inhalts, daß er unter keinerlei Bedingung sich auf ein Duell mit mir einlasse. Mein Leben war also gerettet, und zwar durch den kleinen Zwischenfall. Später erfuhren wir, daß Laird auf seinem Schießstande viermal auf sechs getroffen hatte. Wenn das Duell nun wirklich zustande gekommen wäre, so hätte er sicherlich meinen Leib so durchlöchert, daß selbst meine Prinzipien keinen Platz mehr darin gefunden hätten. {In his autobiography in the “North American Review”, the well-known humorist Mark Twain tells the following cute story about how he was saved from a duel. It was 1864, and Mark Twain was local editor of the newspaper “Entreprise” in Virginia City, Nevada. At that time, the duelling rage was rampant there. Mark Twain had - in Arizona Kicker style - sharply attacked the editor of a competing paper, a certain Laird, of the Virginia “Union”. The latter's retort was so challenging that Mark Twain had the “colleague of the other faculty” challenged to a duel by Stave Giltis [Steve Gillis], a friend. Early the next morning, he and his second, an excellent pistol marksman, went to a small glen near town to practice shooting. They prepared the door of a stable and placed a wooden fence in front of it to represent the enemy.} “I began on the rail.” {the humorist explains,} “I couldn't hit the rail; then I tried the barn door; but I couldn't hit the barn door. There was nobody in danger except stragglers around on the flanks of that mark. I was thoroughly discouraged, [translated as "my blood cooled to the point of freezing"] and I didn't cheer up any when we presently heard pistol-shots over in the next little ravine. I knew what that was - that was Laird's gang out practising him. They would hear my shots, and of course they would come up over the ridge to see what kind of a record I was making - see what their chances were against me. Well, I hadn't any record; and I knew that if Laird came over that ridge and saw my barn door without a scratch on it, he would be as anxious to fight as I was - or as I had been at midnight, before that disastrous acceptance came. Now just at this moment, a little bird, no bigger than a sparrow, flew along by and lit on a sage-bush about thirty yards away. Steve whipped out his revolver and shot its head off. Oh, he was a marksman - much better than I was. We ran down there to pick up the bird, and just then, sure enough, Mr. Laird and his people came over the ridge, and they joined us. And when Laird's second saw that bird, with its head shot off, he lost color, he faded, and you could see that he was interested. He said: “Who did that?” Before I could answer, Steve spoke up and said quite calmly, and in a matter-of-fact way, “Clemens did it.” The second said, “Why, that is wonderful. How far off was that bird?” Steve said, “Oh, not far - about thirty yards.” The second said, “Well, that is astonishing shooting. How often can he do that?” Steve said languidly, “Oh, about four times out of five.” I knew the little rascal was lying, but I didn't say anything. The second said, “Why, that is amazing shooting; I supposed he couldn't hit a church.” He was supposing very sagaciously, but I didn't say anything. Well, they said good morning. The second took Mr. Laird home, a little tottery on his legs, and Laird sent back a note in his own hand declining to fight a duel with me on any terms whatever. Well, my life was saved - saved by that accident. <I don't know what the bird thought about that interposition of Providence, but I felt very, very comfortable over it—satisfied and content.> Now, we found out, later, that Laird had hit his mark four times out of six, right along. If the duel had come off, he would have so filled my skin with bullet-holes that it wouldn't have held my principles. -
1
2022-08-04T03:11:20-07:00
Mark Twains Nachwuchs | 12 Dec. 1906
4
newspaper article
plain
2024-07-22T02:26:31-07:00
Indiana tribüne
1906-12-12
IN-025
2022-08-04
KB
Indiana tribüne. (Indianapolis, Ind.), 12 Dec. 1906. Chronicling America: Historic American Newspapers. Lib. of Congress. <https://chroniclingamerica.loc.gov/lccn/sn83045241/1906-12-12/ed-1/seq-6/>
This article features translated passages from Mark Twain's Chapters from my Autobiography which was first published in the North American Review.
Key to annotations on German translations of Mark Twain's original textsTranscription English Translation / Original Text Mark Twains Nachwuchs Mark Twain's offspring In der „North American Review“, in der Auszüge aus Mark Twains Selbstbiographie veröffentlicht werden, gibt der große Humorist eine köstliche Biographie wieder, die seine kleine Tochter Susi von ihm verfaßte. Diese Blätter beginnen mit dem Jahre 1885, zu einer Zeit, da Mark Twain im fünfzigsten Jahre stand und sein Töchterchen im vierzehnten. Sie schrieb diese Biographie zur Nachtzeit, heimlich, in ihrem Schlafzimmer und hielt ste sorgsam verborgen, bis sie eines Tages dem Vater doch in die Hände fiel und gelesen ward. Die Geschichte fängt an: „Wir sind eine sehr glückliche Familie. Wir bestehen aus Papa, Mama, Jean, Clara und mir. Es ist Papa, über den ich schreibe, und ich habe keine Sorge, daß ich nichts über ihn zu sagen haben werde, denn er ist ein sehr merkwürdiger Charakter.“ An anderer Stelle schreibt die kleine Biographin: „Papa hat eine sehr gute Figur kurz: er ist ein sehr gut aussehender Mann. Sein Aeußeres ist überhaupt vollkommen, ausgenommen, daß seine Zähne nicht besonders sind. Sein Teint ist sehr rein, und er trägt keinen Bart. Er ist ein guter Mensch, und ist sehr drollig. Er hat gute Laune, aber das haben wir alle in der Familie. Er ist der liebenswertheste Mann, den ich je gesehen, oder zu sehen hoffe - und dabei, ach, so zerstreut! Er erzahlt sehr schöne Geschichten. Clara und ich pflegten auf beiden Seiten seines Sessels zu sitzen und zuzuhören, während er uns Gechichten erzählte über die Bilder an den Wänden.“ „Papa,“ fügt die Kleine hinzu, „gebraucht sehr starke Ausdrücke; aber ich habe so eine Idee, als ob sie noch lange nicht so stark sind, wie damals, als er Mama erst heirathete . . .“ {In the “North American Review” in which excerpts from Mark Twain's autobiography are published, the great humorist reproduces a delectable piece written by his little daughter Susy. The notes begin in the year 1885, at a time when Mark Twain was fifty years old and his little daughter was fourteen. She wrote this biography at night, secretly, in her bedroom and kept it carefully hidden until one day it fell into her father's hands and he read it. The story begins:} “We are a very happy family. We consist of Papa, Mamma, Jean, Clara and me. It is papa I am writing about, and I shall have no trouble in not knowing what to say about him, as he is a very striking character.” {Elsewhere, the little biographer writes:} “He [Papa] has a wonderfully shaped head and profile. He has a very good figure—in short, he is an extraordinarily fine looking man. All his features are perfect, except that he hasn't extraordinary teeth. His complexion is very fair [translated as "His complexion is very clear"], and he doesn't wear a beard. He is a very good man and a very funny one. He has got a temper, but we all of us have in this family. He is the loveliest man I ever saw or ever hope to see—and oh, so absent-minded. He does tell perfectly delightful stories. Clara and I used to sit on each arm of his chair and listen while he told us stories about the pictures on the wall.” “Papa,” {the Child continues,} “uses very strong language, but I have an idea not nearly so strong as when he first married mamma.” -
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2022-07-15T06:53:13-07:00
Wilhelm II. (German Emperor)
3
(1859-1941)
plain
2024-11-11T03:15:00-08:00
-annotation -main -person
Friedrich Wilhelm Viktor Albert of Prussia (27th January 1859 – 4th June 1941) was the last German Emperor. His name is frequently anglicised as "William II."
During Mark Twain's stay in Berlin, he was invited to dine with the emperor and he would recount the occasion in his Chapters from my Autobiography as well as in various interviews (Scharnhorst, 2006).
[To be expanded] -
1
2022-08-21T04:05:37-07:00
Mark Twains Duell | 30 Sept. 1909
3
newspaper article
plain
2024-11-29T01:18:05-08:00
Osage County Volksblatt
1909-09-30
MO-012
2022-08-21
KB
Osage County Volksblatt. (Westphalia, Mo.), 30 Sept. 1909. Chronicling America: Historic American Newspapers. Lib. of Congress. <https://chroniclingamerica.loc.gov/lccn/sn89066801/1909-09-30/ed-1/seq-2/>
The following article is an excerpt from Chapters from My Autobiography which was first published in the North American Review. The introductory passage is a summary of the originally much longer first part of the chapter which leads up to the description of the duel itself. The English translation below is partly based on the original text. The German translation refers to the character Steve Gillis as Stave Giltis.
Key to annotations on German translations of Mark Twain's original textsTranscription English Translation / Original Text Mark Twains Duell {Mark Twain's duel} In seiner Selbstbiographie in der „North American Review“ erzählt der bekannte Humorist Mark Twain folgende niedliche Geschichte, wie er vor einem Duell bewahrt wurde. Es war 1864, und Mark Twain war Lokalredakteur der Zeitung „Entreprise“ in Virginia City, Nevada. Dort grassirte damals die Duellwuth. Mark Twain hatte im Arizona Kicker-Stil den Redakteur des Konkurrenzblattes, einen gewissen Laird, von der Virginia „Union“, scharf angegriffen. Dessen Erwiderung war so herausfordernd, daß Mark Twain den „Kollegen der anderen Fakultät“ durch Stave Giltis, einen Freund, zum Duell auffordern ließ. Am nächsten Morgen begab er sich mit seinem Sekundanten, einem vorzüglichen Pistolenschützen, in aller Frühe nach einer kleinen Bergschlucht in der Nähe der Stadt, um sich im Schießen zu üben. Sie zimmerten die Thür eines Stalles zurecht und stellten einen Holzzaun davor, der den Gegner repräsentieren sollte. „Ich schoß nun“, so erzählt der Humorist, „immer auf den Zaun los, traf ihn aber nicht, dann knallte ich auf die Stallthür los traf sie auch nicht, und so war niemand in Gefahr, als etwa ein Vagabund, der an den Seiten herumstrolchte. Mein Blut sank auf den Gefrierpunkt und hob sich auch nicht, als wir auf einmal von der nächsten Bergschlucht her Pistolenschüsse vernahmen. Ich wußte sofort, sie konnten nur von Lairds Gefährten herrühren, die ihn in die höhere Schießkunst einweihten. Sie mußten meine Schüsse hören und würden wohl bald über den Abhang herüber kommen, um meine Fortschritte zu bewundern und sich durch den Augenschein zu überzeugen, wie mein Rekord stände. Nun, ich hatte keinen Rekord und wußte, wenn Laird herüberkäme und meine Stallthür so schön unversehrt sähe, daß er ebenso kampfwüthig sein würde, wie ich es war, oder hm. wenigstens um Mitternacht gewesen war, bevor er meine kühne Herausforderung angenommen. Just in diesem Augenblick flog ein kleiner Vogel, nicht größer als ein Sperling, auf und ließ sich etwa achtzig Fuß weit auf einem Beifußstrauch nieder. Stave, rasch wie der Blitz, zog seinen Revolver hervor und schoß ihm den Kopf ab. Ja, er war wirklich ein Schütze, viel besser noch als ich selbst. Wir rannten hin. um den Vogel aufzuheben, gerade als Laird mit seinen Leuten dazu kam. Wie dessen Sekundant den abgeschossenen Kopf erblickte, entfärbte er sich, schrumpfte förmlich zusammen. Man konnte also sehen, daß er an der Sache interessirt war. Schließlich sagte er: „Wer hat das gethan?“ Ehe ich noch antworten konnte, sagte Stave, als wär' es die selbstverständlichste Sache von der Welt, „Clemens war's.“ Der Sekundant erwiderte: „Nein, das ist wunderbar; wie weit weg war der Vogel?“ Stave sagte: „Ach nicht weit - etwa achtzig Fuß“, worauf der Sekundant fragte, wie oft Clemens das wohl fertig brächte. „Hm“, sagte Stave, ganz oben hin. „etwa viermal auf fünf.“ Ich wußte, daß der Teufelskerl log, aber ich schwieg, worauf der Sekundant noch ausrief: „Es war ein Kapitalschuß, und ich dachte, er konnte keine Kirche treffen.“ Damit dachte er ganz richtig, aber ich sagte keinen Ton. Sie empfahlen sich. Der Sekundant nahm Laird, dessen Knie etwas schlotterten, unterm Arm, und am nächsten Morgen empfing ich von meinem Gegner ein Schreiben des Inhalts, daß er unter keinerlei Bedingung sich auf ein Duell mit mir einlasse. Mein Leben war also gerettet, und zwar durch den kleinen Zwischenfall. Später erfuhren wir, daß Laird auf seinem Schießstande viermal auf sechs getroffen hatte. Wenn das Duell nun wirklich zustande gekommen wäre, so hätte er sicherlich meinen Leib so durchlöchert, daß selbst meine Prinzipien keinen Platz mehr darin gefunden hätten. {In his autobiography in the “North American Review”, the well-known humorist Mark Twain tells the following cute story about how he was saved from a duel. It was 1864, and Mark Twain was local editor of the newspaper “Entreprise” in Virginia City, Nevada. At that time, the duelling rage was rampant there. Mark Twain had - in Arizona Kicker style - sharply attacked the editor of a competing paper, a certain Laird, of the Virginia “Union”. The latter's retort was so challenging that Mark Twain had the “colleague of the other faculty” challenged to a duel by Stave Giltis [Steve Gillis], a friend. Early the next morning, he and his second, an excellent pistol marksman, went to a small glen near town to practice shooting. They prepared the door of a stable and placed a wooden fence in front of it to represent the enemy.} “I began on the rail.” {the humorist explains,} “I couldn't hit the rail; then I tried the barn door; but I couldn't hit the barn door. There was nobody in danger except stragglers around on the flanks of that mark. I was thoroughly discouraged, [translated as "my blood cooled to the point of freezing"] and I didn't cheer up any when we presently heard pistol-shots over in the next little ravine. I knew what that was - that was Laird's gang out practising him. They would hear my shots, and of course they would come up over the ridge to see what kind of a record I was making - see what their chances were against me. Well, I hadn't any record; and I knew that if Laird came over that ridge and saw my barn door without a scratch on it, he would be as anxious to fight as I was - or as I had been at midnight, before that disastrous acceptance came. Now just at this moment, a little bird, no bigger than a sparrow, flew along by and lit on a sage-bush about thirty yards away. Steve whipped out his revolver and shot its head off. Oh, he was a marksman - much better than I was. We ran down there to pick up the bird, and just then, sure enough, Mr. Laird and his people came over the ridge, and they joined us. And when Laird's second saw that bird, with its head shot off, he lost color, he faded, and you could see that he was interested. He said: “Who did that?” Before I could answer, Steve spoke up and said quite calmly, and in a matter-of-fact way, “Clemens did it.” The second said, “Why, that is wonderful. How far off was that bird?” Steve said, “Oh, not far - about thirty yards.” The second said, “Well, that is astonishing shooting. How often can he do that?” Steve said languidly, “Oh, about four times out of five.” I knew the little rascal was lying, but I didn't say anything. The second said, “Why, that is amazing shooting; I supposed he couldn't hit a church.” He was supposing very sagaciously, but I didn't say anything. Well, they said good morning. The second took Mr. Laird home, a little tottery on his legs, and Laird sent back a note in his own hand declining to fight a duel with me on any terms whatever. Well, my life was saved - saved by that accident. <I don't know what the bird thought about that interposition of Providence, but I felt very, very comfortable over it—satisfied and content.> Now, we found out, later, that Laird had hit his mark four times out of six, right along. If the duel had come off, he would have so filled my skin with bullet-holes that it wouldn't have held my principles. -
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2023-06-06T00:08:27-07:00
Mark Twains Nachwuchs | 10 Dec. 1906
3
newspaper article
plain
2024-11-29T01:19:45-08:00
Freie Presse für Texas
1906-12-10
TX-057
2023-06-05
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Freie Presse für Texas. [volume] (San Antonio, Tex.), 10 Dec. 1906. Chronicling America: Historic American Newspapers. Lib. of Congress. <https://chroniclingamerica.loc.gov/lccn/sn83045227/1906-12-10/ed-1/seq-4/>
This article features translated passages from Mark Twain's Chapters from my Autobiography which was first published in the North American Review. The English translation below is partly based on the original text.
Key to annotations on German translations of Mark Twain's original textsTranscription English Translation / Original Text Mark Twains Nachwuchs Mark Twain's offspring In der „North American Review“, in der Auszüge aus Mark Twains Selbstbiographie veröffentlicht werden, gibt der große Humorist eine köstliche Biographie wieder, die seine kleine Tochter Susi von ihm verfaßte. Diese Blätter beginnen mit dem Jahre 1885, zu einer Zeit, da Mark Twain im fünfzigsten Jahre stand und sein Töchterchen im vierzehnten. Sie schrieb diese Biographie zur Nachtzeit heimlich in ihrem Schlafzimmer und hielt ste sorgsam verborgen, bis sie eines Tages dem Vater in die Hände fiel und gelesen ward. Die Geschichte fängt an: „Wir sind eine glückliche Familie. Wir bestehen aus Papa, Mama, Jean, Clara und mir. Es ist Papa, über den ich schreibe, und ich habe keine Sorge, daß ich nichts über ihn zu sagen haben werde, denn er ist ein sehr merkwürdiger Charakter.“ An anderer Stelle schreibt die kleine Biographin: „Papa hat eine sehr gute Figur - kurz: er ist ein sehr gut aussehender Mann. Sein Aeußer[e]s ist überhaupt vollkommen, ausgenommen, daß seine Zähne nicht besonders sind. Sein Teint ist sehr rein, und er trägt keinen Bart. Er ist ein guter Mensch und ist sehr drollig. Er hat gute Laune, aber das haben wir alle in der Familie. Er ist der liebenswerteste Mann, den ich je gesehen, oder zu sehen hoffe - und dabei, ach, so zerstreut! Er erzählt sehr schöne Geschichten. Clara und ich pflegten auf beiden Seiten seines Sessels zu sitzen und zuzuhören, während er uns Gechichten erzählte über die Bilder an den Wänden.“ „Papa,“ fügt die Kleine hinzu, „gebraucht sehr starke Ausdrücke; aber ich habe so eine Idee, als ob sie noch lange nicht so stark sind, wie damals, als er Mama erst heiratete . . .“ {In the “North American Review” in which excerpts from Mark Twain's self-biography are published, the great humorist reproduces a delicious biography written by his little daughter Susy. These notes begin in the year 1885, at a time when Mark Twain was fifty years old and his little daughter was fourteen. She wrote this biography at night secretly in her bedroom and kept it carefully hidden until one day it fell into her father's hands and he read it. The story begins:} “We are a very happy family. We consist of Papa, Mamma, Jean, Clara and me. It is papa I am writing about, and I shall have no trouble in not knowing what to say about him, as he is a very striking character.” {Elsewhere, the little biographer writes:} “He [Papa] has a wonderfully shaped head and profile. He has a very good figure - in short, he is an extraordinarily fine looking man. All his features are perfect, except that he hasn't extraordinary teeth. His complexion is very fair [translated as "His complexion is very clear"], and he doesn't wear a beard. He is a very good man and a very funny one. He has got a temper, but we all of us have in this family. He is the loveliest man I ever saw or ever hope to see—and oh, so absent-minded. He does tell perfectly delightful stories. Clara and I used to sit on each arm of his chair and listen while he told us stories about the pictures on the wall.” “Papa,” {the Child continues,} “uses very strong language, but I have an idea not nearly so strong as when he first married mamma.” -
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2022-06-07T00:50:22-07:00
Kaiser Wilhelm und Mark Twain | 03 Sept. 1907
3
newspaper article
plain
2022-07-15T06:54:16-07:00
Luxemburger gazette
1907-09-03
IA-025
2022-06-07
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Luxemburger gazette. [volume] (Dubuque, Iowa), 03 Sept. 1907. Chronicling America: Historic American Newspapers. Lib. of Congress. <https://chroniclingamerica.loc.gov/lccn/sn84027101/1907-09-03/ed-1/seq-7/>Transcription English Translation Kaiser Wilhelm und Mark Twain. Emperor Wilhelm and Mark Twain. In seiner Biographie, die gegenwärtig in der „North American Review“ veröffentlicht wird, erzählt Mark Twain eine merkwürdige Geschichte von seinem ersten und einzigen Zusammentreffen mit Kaiser Wilhelm den Zweiten; da man bei uns von einem solchen Zusammentreffen bisher nichts gewußt hat, dürfte es sich auch hier vielleicht um einen der bekannten „Scherze“ des amerikanischen Humoristen handeln. Als Scherz wäre die Geschichte zwar recht plump, aber nach erzählt soll sie doch werden. Mark Twain beginnt mit der bekannten Anekdote von jenem Ehemann, dem ein Freund einmal wegen seines Verhaltens in der Ehe heftige Vorwürfe machte: „Es ist eine Schandel“ sagte der Freund. „Vierzehn Tage lang hast Du zu Deiner Frau kein Wort gesprochen. Was kannst Du zu Deiner Entschuldigung anführen?“ - „Ich wollte sie nicht unterbrechen“, erwiderte der Ehemann geknickt. Mark Twain erzählt nun, wie er bei seiner Ankunft in Berlin vom Kaiser eine Einladung zum Essen erhalten habe, eine Einladung, die sich wie ein Befehl ausgenommen habe. Er sei trotzdem hingegangen und habe gefunden, daß Kaiser Wilhelm ihm in zwei Dingen gleiche: er spreche sehr correkt Englisch und pflege bei Tisch die Unterhaltung allein zu führen. Der Kaiser habe fortwährend gesprochen und sich fast keinmal unterbrechen lassen, hin und wieder nur richtete er an einen seiner Tischgäste eine Frage, und der Gast beeilte sich, respektvoll zu antworten; wenn er sich seiner Antwort entledigt hatte, sah er aus wie ein Mensch, dem ein Stein vom Herzen gefagen war. Mark Twain erklärt offen, daß auch er kein Vergnügen daran finde, lange still zu sitzen er müsse daher dem Kaiser das Recht zuerkennen, in seinem Hause allein das Wort zu führen wenn aber der Kaiser einmal nach Amerika kommen und von ihm eine Einladung zum Essen annehmen sollte, werde er ihn bei Tisch dieselbe stumme Rolle spielen lassen, die er - Mark Twain - in Berlin habe spielen müssen. Am meisten überrascht aber habe es ihn, daß er bei seiner Rückkehr nach Amerika ein Schreiben vorfand, in welchem der Kaiser in gefragt habe, weshalb er denn bei Tisch so wenig gesprochen hätte. „Ja, mein Gott!“ ruft Mark Twain mit komischem Staunen aus, „wenn „Er“ immer allein spricht..!“ In his biography, which is at present published in the “North American Review”, Mark Twain tells a strange story of his first and only meeting with Emperor Wilhelm the Second; since we did not know anything about such a meeting up until now, it might be one of the well-known “jokes” of the American humorist. As a joke, the story would be rather clumsy, but it should be retold nonetheless. Mark Twain begins with the well-known anecdote of the husband who was once strongly reproached by a friend for his behavior in marriage: “It's a shame” said the friend. “For fourteen days you have not spoken a word to your wife. What can you give as your excuse?” - “I did not mean to interrupt her”, replied the husband dejectedly. Mark Twain now goes on to tell how, on his arrival in Berlin, he received an invitation to dinner from the emperor, an invitation that felt like an order. He went anyway and found that the emperor resembled him in two things: he spoke very correct English and he was used to conduct the conversation at the table alone. The emperor spoke continuously and almost never allowed himself to be interrupted; only now and then he addressed a question to one of his dinner guests, and the guest would hurry to answer respectfully. When he had disposed of his answer, he would look like a man who had a load lifted off his mind. Mark Twain openly declared that he, too, found no pleasure in sitting still for long periods of time, and that he therefore had to grant the emperor the right to speak freely in his own house, but if the emperor should ever come to America and accept an invitation to dinner from him, he would let him play the same silent role at the table that he - Mark Twain - had had to play in Berlin. What surprised him most was that on his return to America he found a letter in which the emperor asked him why he had spoken so little at the table. “My God!” exclaimed Mark Twain with comic amazement, “if “He” is always speaking alone...!”