Einige deutsche Worte sind so lang, daß sie eine Perspektive haben: Freundschaftsbezeichnungen, Forstwirthschaftsverwaltungsverordnungen, Stadtverordnetenversammlungen, Dilettantenaufdringlichkeiten. Das sind keine Worte mehr, es sind alphabetische Prozessionen. Und sie sind nicht selten; der Leser kann eine beliebige deutsche Zeitung zur Hand nehmen, um sie majestätisch über die Seite marschiren zu sehen - und wenn er etwas Phantasie hat, kann er sogar die Banner wehen sehen und Musik dazu hören. Sie verleihen dem trivialsten Gegenstande einen magischen Zauber. Ich interessire mich sehr für diese Merkwürdigkeiten. Wenn immer ich einer guten begegne, stopfe ich sie aus und stelle sie in mein Museum. Auf diese Weise habe ich eine werthvolle Sammlung angelegt. Bekomme ich Duplikate, tausche ich sie mit andern Sammlern aus und vermehre so die Mannigfaltigkeit meiner Kollektion. Hier sind einige Exemplare, die ich kürzlich auf der Auktion eines alten Sammlers erwarb: Alterthumswissenschaften, Kleinkinderbewahranstalten, Waffenstillstandsverhandlungen, Unabhängigkeitserklärungen. Natürlich wenn eine dieser grandiosen Gebirgsketten sich über die gedruckte Seite erstreckt, schmückt und veredelt sie die literarische Landschaft, aber zugleich bildet sie eine große Verlegenheit für den Anfänger, denn sie verbarrikadirt seinen Weg - er kann nicht darunter durchbrechen, oder hinüberklettern, oder hindurchkriechen. - Er ruft das Wörterbuch „zu Hilfe“; doch „laßt alle Hoffnung fahren.“ Das Wörterbuch muß irgendwo eine Grenze ziehn und läßt diese Art Worte aus.“ | Some German words are so long that they have a perspective. <Observe these examples:> Freundschaftsbezeigungen ["Freundschaftsbezeichnungen"].{Forstwirthschaftsverwaltungsverordnungen.} Dilettantenaufdringlichkeiten. Stadtverordnetenversammlungen. These things are not words, they are alphabetical processions. And they are not rare; one can open a German newspaper at any time and see them marching majestically across the page - and if he has any imagination he can see the banners and hear the music, too. They impart a martial ["magic"] thrill to the meekest subject. I take a great interest in these curiosities. Whenever I come across a good one, I stuff it and put it in my museum. In this way I have made quite a valuable collection. When I get duplicates, I exchange with other collectors, and thus increase the variety of my stock. Here are some specimens which I lately bought at an auction sale of the effects of a <bankrupt> bric-a-brac hunter: <Generalstaatsverordnetenversammlungen.> Alterthumswissenschaften. Kinderbewahrungsanstalten ["Kleinkinderbewahranstalten"]. Unabhängigkeitserklärungen. <Wiedererstellungbestrebungen.> Waffenstillstandsunterhandlungen ["Waffenstillstandsverhandlungen"]. Of course when one of these grand mountain ranges goes stretching across the printed page, it adorns and ennobles that literary landscape - but at the same time it is a great distress to the new student, for it blocks up his way; he cannot crawl under it, or climb over it, or tunnel through it. So he resorts to the dictionary for help, but there is no help there. The dictionary must draw the line somewhere - so it leaves this sort of words out.” |