Wie Mark Twain sein erstes Geld verdiente | 19 Dec. 1905
Luxemburger gazette. [volume] (Dubuque, Iowa), 19 Dec. 1905. Chronicling America: Historic American Newspapers. Lib. of Congress. <https://chroniclingamerica.loc.gov/lccn/sn84027101/1905-12-19/ed-1/seq-7/>
| Transcription | English Translation |
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| Wie Mark Twain sein erstes Geld verdiente | How Mark Twain earned his first money |
| In seinem unterhaltenden Buch „The Sunny Side of the Street“ erzählt M. P. Wilder, daß er einmal Mark Twain, dessen wahrer Name bekanntlich Samuel Clemens ist, gefragt habe, ob er sich erinnere, wann er sein erstes Geld verdient hätte. „Ganz genau erinnere ich mich dessen“, erwiderte der berühmte Humorist, „obwohl es schon lange her ist, denn ich war damals ein kleiner Junge. In unserer Schule bestand ein strenges Verbot gegen das Bearbeiten der Pulte mit dem Federmesser, und die Strafe war entweder fünf Dollars Entschädigung oder, wenn das nicht herbeigeschafft wurde, eine öffentliche Durchprügelung. Eines Tages traf mich das Verhängniß, und ich mußte meinem Vater Beichte ablegen. „Samuel“, sagte er vorwurfsvoll, „ich kann den Namen Clemens nicht so schänden lassen, daß ich dich einer öffentlichen Züchtigung aussetzte, ich werde die Strafe bezahlen. Aber damit du nichts verlierst, komm mit mir auf mein Zimmer.“ Auf dem Zimmer vollzog sich die irdische Gerechtigkeit an einem meiner Körpertheile. Aber mein Vater hatte über das Ziel hinausgeschossen. Ich war nun abgehärtet. Als ich die Treppe hinunterging, die eine Hand auf den schmerzenden Körpertheil drückend, und in der andern Hand den Fünf-Dollarschein haltend, überlegte ich die Sachlage. Hatte ich diese körperliche Züchtigung überstanden, so wird auch die andere zu ertragen sein, dachte ich mir, und beschloß, mich für die Prügelstrafe zu stellen und die fünf Dollars zu behalten. Auf diese Weise habe ich mein erstes Geld verdient.“ | In his entertaining book “The Sunny Side of the Street,” M. P. Wilder relates that he once asked Mark Twain, whose real name is known to be Samuel Clemens, if he remembered when he made his first money. “ I remember it quite distinctly,” replied the famous humorist, “though it was a long time ago, for I was a small boy then. In our school there was a strict prohibition against working the desks with a penknife, and the penalty was either five dollars compensation or, if that was not brought in, a public beating. One day fate struck me, and I had to confess to my father. “Samuel,” he said reproachfully, “I cannot have the name of Clemens disgraced in such a way as to expose you to a public beating, I will pay the penalty. However, to ensure that you do not miss out on anything, come with me to my room.” In the room, earthly justice was carried out on one of my body parts. But my father had overshot the mark. I was now hardened. As I walked down the stairs, pressing on the aching part of my body with one hand and holding the five-dollar bill with the other, I pondered the situation. If I had survived this corporal punishment, the other one would be bearable as well, I thought to myself, and decided to turn myself in for the beating and keep the five dollars. That's how I earned my first money.” |