Wien. 26. Mai. - Im Verlaufe der Audienz, welche er gestern, wie schon berichtet, dem amerikanischen Schriftsteller Hrn. Clemens ertheilte, bekundete Kaiser Franz Joseph großes Interesse für seine literarischen Arbeiten, bemerkte auch, daß er mit Wohlgefallen die Leistungen der Amerikaner im Kriege beobachtet habe. „Mark Twain“ erzählte dem Kaiser, daß er sich zu der Audienz eine deutsche Rede sehr sorgfältig einstudirt, aber bei'm Betreten des Empfangs- Zimmers vergessen habe. Der Monarch, der darüber sehr belustigt war, antwortete: „Machen Sie sich deswegen keine Sorgen. Wenn Sie Nichts in Deutsch sagen können, dann sprechen Sie ruhig Englisch, und ich werde es für Sie übersetzen.“ Der Kaiser half während der Unterredung, die zwanzig Minuten dauerte, dem Schriftsteller, die Schwierigkeiten der deutschen Sprache zu überwinden und verabschiedete sich in der liebenswürdigsten Art und Weise von ihm. | Vienna. May 26. - During the audience which he granted yesterday, as already reported, to the American writer Mr. Clemens, Emperor Franz Joseph expressed great interest in Clemens' literary works, and also remarked that he had observed with pleasure the achievements of the Americans throughout the war. “Mark Twain” told the Emperor that he had carefully rehearsed a German speech for the meeting, but had forgotten it upon entering the room. The monarch, who was very amused by this, replied: “Don't worry about it. If you can't say anything in German, just speak English and I'll translate it for you.” During the conversation, which lasted twenty minutes, the Emperor helped the writer to overcome the difficulties of the German language and took leave of him in the most amiable manner. |