Transcription | English Translation / Original Text |
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Eine Amerikanische Wahl-Candidatur | {An American election candidacy} |
Einst ward ich als Gouverneurs-Candidat für den Staat New-York nominirt, um, von einer unabhängigen Partei unterstützt, gegen die Herren Stewart L. Woodford und John T. Hoffmann „zu laufen.“ Ich hatte vor diesen Herren zum mindesten einen wesentlichen Vortheil voraus, und dieser bestand - in meinem guten Namen; denn aus den Zeitungen war deutlich zu ersehen, daß, wenn sie jemals gewußt haben, was es heißt, in gutem Rufe [zu] stehen, dies jetzt für sie tempi pasati waren. Es lag auf der Hand, daß sie während der letzten Jahre mit den schandbarsten Verbrechen aller und jeder Art vertraut worden waren. Aber in dem nämlichen Momente, wo ich meinen Vortheil pries und heimlich über ihn frohlockte, trübte auch schon eine schlammige Unterströmung von Unbehagen die Tiefen meines Glückes: Der Gedanke, meinen Namen von allen Seiten mit denjenigen solcher Menschen in intime Beziehung gebracht zu hören. Das machte mich von Stunde zu Stunde unruhiger. Endlich schrieb ich meiner Großmutter darüber. Ihre Antwort folgte schnell und pointirt. | A few months ago I was [translated as "I was once"] nominated for Governor of the great State of New York, to run against Stewart L. Woodford and John T. Hoffman, on an independent ticket. <I somehow felt that> I had one prominent advantage over these gentlemen, and that was, good character. It was easy to see by the newspapers, that if ever they had known what it was to bear a good name, that time had gone by. It was plain that in these latter years they had become familiar with all manner of shameful crimes. But at the very moment that I was exalting my advantage and joying in it in secret, there was a muddy undercurrent of discomfort “riling” the deeps of my happiness - and that was, the having to hear my name bandied about in familiar connection with those of such people. I grew more and more disturbed. Finally I wrote my grandmother about it. Her answer came quick and sharp. |
Sie sagte: | She said: |
„Du hast Dir all' Dein Lebelang keine Handlung zu schulden kommen lassen, deren Du Dich zu schämen brauchtest -nicht eine einzige. Und nun sieh' Dir die Zeitungen an - sieh' sie Dir an und lerne begreifen, was für Subjekte dieser Woodford und dieser Hoffmann sind, und dann frage Dich, ob Du Dich bis zu ihrem Niveau erniedrigen und Dich in einen öffentlichen Wettstreit mit ihnen einlassen magst.“ | You have never done one single thing in all your life to be ashamed of - not one. Look at the newspapers - look at them and comprehend what sort of characters Woodford and Hoffman are, and then see if you are willing to lower yourself to their level and enter a public canvass with them. |
Ganz meine eigene Ansicht! Die ganze Nacht that ich kein Auge zu. Aber bei alledem konnte ich nicht mehr zurück. Ich war in aller Form nominirt und durfte den Kampf nicht abbrechen. Als ich beim Frühstücke ahnungslos die Zeitungen durchblätterte, stieß ich auf folgende Notiz, und ich kann aufrichtig sagen, daß ich noch nie so bestürzt war: | It was my very thought! I did not sleep a single moment that night. But after all, I could not recede. I was fully committed and must go on with the fight. As I was looking listlessly over the papers at breakfast, I came across this paragraph, and I may truly say I never was so confounded [translated as "distraught"] before: |
„Meineid. - Da der Herr Mark Twain jetzt als Gouverneurs-Candidat auftritt, so wird er sich vielleicht zu der Erklärung herbeilassen, wie es zuging, daß er 1863 zu Wakawak in Cochinchina durch vierunddreißig Zeugen des Meineides überführt wurde, welchen er in der Absicht geschworen, eine arme Wittwe - Eingeborene - und ihre hülflosen Kinder um ein armselig Fleckchen Pisangland, ihre alleinige Habe, zu berauben. Herr Twain ist es ebenso sehr sich selbst, wie der großen Nation schuldig, deren Wahlstimmen er begehrt, diese Angelegenheit aufzuklären. Ob er es thun wird? | Perjury. - Perhaps, now that Mr. Mark Twain is before the people as a candidate for Governor, he will condescend to explain how he came to be convicted of perjury by thirty-four witnesses, in Wakawak, Cochin China, in 1863, the intent of which perjury was to rob a poor native widow and her helpless family [translated as "children"] of a meagre plantain patch, their only stay and support <in their bereavement and their desolation>. Mr. Twain owes it to himself, as well as to the great people whose suffrages he asks, to clear this matter up. Will he do it? |
Ich glaubte vor Erstaunen bersten zu müssen! Solch eine herzlose, grausige Anklage. Ich hatte Cochinchina nie gesehen! Ich hatte noch nie von Wakawak etwas gehört! Ich konnte kein Fleckchen Pisangland von einem Kängeruh [sic] unterscheiden. Ich raste vor Entrüstung, wußte mir aber nicht zu helfen. So ließ ich denn den Tag verstreichen, ohne das Geringste in der Sache zu thun. Am folgen den Morgen enthielt das Blatt weiter nichts als dies: | I thought I should burst with amazement! Such a cruel, heartless charge - I never had seen Cochin China! I never had beard of Wakawak! I didn't know a plantain patch from a kangaroo! I did not know what to do. I was crazed and helpless. [translated as "I was furious with outrage"] I let the day slip away without doing anything at all. The next morning the same paper had this - nothing more: |
„Bezeichnend. - Man wird bemerkt haben, daß Herr Mark Twain betreffs des Meineides in Cochinchina sich in ein bedeutsames Schweigen verhüllt.“ | Significant. - Mr. Twain, it will be observed, is suggestively silent about the Cochin China perjury. |
(N. B. Während des Restes der Wahlcampagne sprach diese Zeitung von mir nur als von dem „meineidigen Schurken Twain.“) | (Mem. - During the rest of the campaign this paper never referred to me in any other way than as “the infamous perjurer Twain.”) |
Dann kam die „Gazette“ mit dem Folgenden heraus: | Next came the “Gazette,” with this: |
„Was wir wissen möchten. - Will der neue Gouverneurs Candidat sich dazu herablassen, gewissen von seinen Mitbürgern, (die dazu verdonnert worden sind, für ihn zu stimmen) den unbedeutenden Umstand zu erklären, daß die Mitinsassen seines Blockhauses in Montana von Zeit zu Zeit kleinere Werthgegenstände vermißten, bis sich schließlich, da diese Dinge regelmäßig an Herrn Twain's Körper oder in seinem „Koffer“ (in einer alten Zeitung, in welche er seine Siebensachen einzuwickeln pflegte) wiedergefunden wurden, genöthigt sahen, ihm zu seinem eigenen Besten eine freundschaftliche Verwarnung zu ertheilen, welche darin bestand, daß sie ihn theerten und federten, auf einem Zaunriegel reiten ließen und ihm dann den guten Rath gaben, an der Stelle, die er bisher im Lager ausgefüllt, ein permanentes Vacuum zu lassen. Will er das thun?“ | Wanted to know. - Will the new candidate for Governor deign to explain to certain of his fellow-citizens (who are suffering to vote for him!) the little circumstance of his cabin-mates in Montana losing small valuables from time to time, until at last, these things having been invariably found on Mr. Twain's person or in his “trunk” (newspaper he rolled his traps in), they felt compelled to give him a friendly admonition for his own good, and so tarred and feathered him and rode him on a rail, and then advised him to leave a permanent vacuum in the place he usually occupied in the camp. Will he do this? |
Konnte es wohl eine überlegtere Infamie geben? Ich war in meinem Leben nicht in Montana gewesen! | Could anything be more deliberately malicious than that? For I never was in Montana in my life. |
(N. B. Fortan nannte mich dieses Blatt gewohnheitsmäßig „Twain, den Montana-Spitzbuben.“ ) | (After this, this journal customarily spoke of me as “Twain, the Montana Thief.” [translated as "Montana Scoundrel"]) |
Von der Zeit an nahm ich Zeitungen nur mit Angst und Zittern in die Hand ungefähr so, wie Jemand eine Bettdecke aufhebt, unter welcher er eine Klapperschlange vermuthet. Eines Tages fiel mein Blick auf Folgendes: | I got to picking up papers apprehensively - much as one would lift a desired blanket which he had some idea might have a rattlesnake under it. One day this met my eye: |
„Eine Lüge am Pranger! - Durch die eidlich erhärteten Aussagen des Herrn Michael O'Flannagan, Esq., aus Five- Points, und der Herren Kid Burnes und John Allen aus der Waterstreet, ist zur Evidenz bewiesen, daß die schmähliche Behauptung dieses Herrn Mark Twain, des edlen Bannerträgers, S. Hoffmann sei wegen Straßenraubes gehenkt worden, eine böswillige, brutale Lüge ohne jede Spur irgend welcher thatsächlichen Begründung war. Ist es nicht zum Verzweifeln für alle rechtschaffenen Männer, wenn sie sehen, daß Leute des politischen Erfolges halber zu so schmachvollen Mitteln ihre Zuflucht nehmen, wie das Beschimpfen der Todten in ihren Gräbern und das Besudeln ihrer reinen Namen durch Verleumdung? Wahrlich, wenn wir bedenken, wie schmerzlich diese nichtswürdige Lüge die schuldlosen Verwandten und Freunde des Dahingeschiedenen berühren muß, so treibt es uns beinahe, das beleidigte und beschimpfte Volk zu summarischer, gesetzwidriger Rache an dem Verläumder [sic] anzufeuern. Aber nein: überlassen wir ihn den Qualen seines Gewissens (obwohl, wenn sich dennoch das Volk von der Leidenschaft hinreißen ließe und in seiner blinden Wuth dem Verleumder eine Züchtigung zufügte, sich offenbar keine Jury finden würde, welche die Vollbringer dieser That schuldig befände, und kein Gerichtshof, der sie bestrafte!).“ | The lie nailed! - By the sworn affidavits of Michael O'Flanagan, Esq., of the Five Points, and Mr. Kit Burns and Mr. John Allen, of Water street, it is established that Mr. Mark Twain's vile statement that the lamented grandfather of our noble standard-bearer, John T. Hoffman, was hanged for highway robbery, is a brutal and gratuitous lie, without a single shadow of foundation in fact. It is disheartening to virtuous men to see such shameful means resorted to to achieve political success as the attacking of the dead in their graves and defiling their honored names with slander. When we think of the anguish this miserable falsehood must cause the innocent relatives and friends of the deceased, we are almost driven to incite an outraged and insulted public to summary and unlawful vengeance upon the traducer. But no - let us leave him to the agony of a lacerating conscience - (though if passion should get the better of the public and in its blind fury they should do the traducer bodily injury, it is but too obvious that no jury could convict and no court punish the perpetrators of the deed). |
Der sinnige Schlußsatz hatte die Wirkung, mich in der folgenden Nacht mit Windeseile aus meinem Bette und durch die Hinterthüre hinaus zu befördern, während vorn das „beleidigte und beschimpfte Volk“ hereinfluthete, in seiner berechtigten Entrüstung bei'm Eindringen Fenster und Möbel zertrümmerte und bei'm Fortgehen Alles mitnahm, was es nur irgendwie schleppen konnte. Und doch kann ich ruhig die Hände auf die Bibel legen und versichern, daß ich Herrn Hoffmann's Großpapa niemals verleumdet, ja noch mehr: daß ich bis zu jener Stunde noch nie von ihm gehört hatte. | The ingenious closing sentence had the effect of moving me out of bed with despatch that night, and out at the back door, also, while the “outraged and insulted public” surged in the front way, breaking furniture and windows in their righteous indignation as they came, and taking off such property as they could carry when they went. And yet I can lay my hand upon the Book and say that I never slandered Governor Hoffman's grandfather. More - I had never even heard of him or mentioned him, up to that day and date. |
(N. B. Beiläufig möchte ich hier bemerken, daß besagtes Blatt mich nur noch „Twain, den Schinderknecht,“ betitelte.) | (I will state, in passing, that the journal above quoted from always referred to me afterward as “Twain, the Body-Snatcher. [translated as "Knacker Man"]”) |
Der nächste Zeitungsartikel, welcher meine Aufmerksamkeit erregte, lautete so: | The next newspaper article that attracted my attention was the following: |
„Ein sauberer Candidat. - Mark Twain, der gestern bei der Massenmeeting der Independenten eine so niederträchtige Rede loslassen sollte, war, als die Stunde schlug, nicht zur Stelle! Ein Telegramm von seinem Arzte besagte, er sei von einem durchgegangenen Gaule niedergetrampelt und ihm dabei das Bein an zwei Stellen gebrochen worden - der Unglückliche litte große Schmerzen, und so weiter und so weiter, und noch eine Unmasse ähnlichen Quatsches. Die Indepedenten [sic] bemühen sich nach Kräften, die faule Ausrede hinunterzuwürgen und sich zu stellen, als kennten sie nicht den wahren Grund der Abwesenheit jenes verwahrlosten Subjektes, welches sie ihren Bannerträger nennen. Gestern Abend hat man einen gewissen Jemand im Zustande viehischer Betrunkenheit in das Haus des Herrn Twain taumeln sehen. Für die Herren Independenten wird es hiermit zur gebieterischen Pflicht, zu beweisen, daß jenes zur Bestialität herabgesunkene Individuum nicht Mark Twain war. Endlich haben wir sie! Hier können ihnen keine Winkelzüge mehr helfen. Die „Volksstimme fragt mit Donnerton: „Wer war der Kerl?“ | A sweet candidate. - Mark Twain, who was to make such a blighting speech at the mass meeting of the Independents last night, didn't come to time! A telegram from his physician stated that he had been knocked down by a runaway team and his leg broken in two places - sufferer lying in great agony, and so forth, and so forth, and a lot more bosh of the same sort. And the Independents tried hard to swallow the wretched subterfuge and pretend that they did not know what was the real reason of the absence of the abandoned creature whom they denominate their standard-bearer. A certain man was seen to reel into Mr. Twain's hotel last night in state of beastly intoxication. It is the imperative duty of the Independents to prove that this besotted brute was not Mark Twain himself: We have them at last! This is a case that admits of no shirking. The voice of the people demands in thunder-tones: “Who was that man? |
Einen Augenblick schien es mir unglaublich - absolut unfaßbar daß es auch wirklich mein Name sei, welchen man mit diesem schmachvollen Verdachte behängte. Drei lange Jahre waren über meinem Haupte dahingezogen, seit ich das letzte Mal einen Tropfen Ale, Bier, Wein oder andere geistige Getränke gekostet. | It was incredible, absolutely incredible, for a moment, that it was really my name that was coupled with this disgraceful suspicion. Three long years had passed over my head since I had tasted ale, beer, wine, or liquor of any kind. |
(N. B. Es ist bezeichnend für die Umwandlung, welche infolge dieser Erfahrung mit mir vorgegangen war, wenn ich sage, daß ich mich, ohne Schmerz zu empfinden, in der nächsten Nummer dieses Blattes gemüthlich „Herrn Delirium tremens Twain“ titulirt sah, trotzdem ich wußte, daß man mich mit monotoner Konsequenz bis an's Ende so nennen würde.) | (It shows what effect the times were having on me when I say that I saw myself confidently dubbed “Mr. Delirium Tremens Twain” in the next issue of that journal without a pang - notwithstanding I knew that with monotonous fidelity the paper would go on calling me so to the very end.) |
Inzwischen empfing ich beständig anonyme Briefe. Die folgende Form war die gewöhnlichste. | By this time anonymous letters were getting to be an important part of my mail matter [translated as "I was constantly receiving anonymous letters"]. This form was common: |
„Wie is denn daß mit die alte Bettelfrau, die du mit Fußtritte aus deine Wohnung rausgeschmissen hast? Pol Pry.“ | How about that old woman you kiked of your premisers which was beging. Pol Pry. |
Auch diese: | And this: |
„Du hast Dinge verbrochen, wovon niemand nicht Kenntniß besitzt, außer mir. Du thust besser, mit etwas Spuz herauszurücken, sonst sollst du in den Zeitungen hören von deinem hochachtungsvollen Handy Andy.“ | There is things which you have done which is unbeknowens to anybody but me. You better trot out a few dols. to yours truly or you'll hear thro' the papers from Handy Andy |
Das war so der Durchschnitttsinhalt. Aus Wunsch kann ich so lange damit fort fahren, bis der Leser genug hat. | That is about the idea. I could continue them till the reader was surfeited, if desirable. |
Kurz darauf „überführte mich das tonangebende republikanische Blatt der Bestechung en gros, und die leitende demokratische Zeitung „prostituirte“ mich mit einer wuchtigen Anklage auf Erpressung durch falsches Zeugniß. | Shortly the principal Republican journal “convicted” me of wholesale bribery, and the leading Democratic paper “nailed” an aggravated case of blackmailing to me. |
(N. B. Auf diese Art erwarb ich die weiteren Titulaturen „Twain, der bestechende Schmutzlappen,“ und „Twain, der ekelhafte, falsche Zeuge.“) | (In this way I acquired two additional names: “Twain, the Filthy Corruptionist,” and “Twain, the Loathsome Embracer.” [translated as "the Disgusting False Witness"]) |
Um diese Zeit hatte sich das Geschrei nach einer „Erwiderung“ auf alle gegen mich geschleuderten schrecklichen Anklagen so vermehrt, daß die Stimmführer und Redakteure meiner Partei erklärten, es werde mich politisch ruiniren, wenn ich noch länger stillschweige. Und wie um diesem Drängen noch mehr Nachdruck zu leihen, erschien am nächsten Tage in den Zeitungen folgender Artikel: | By this time there had grown to be such a clamor for an “answer” to all the dreadful charges that were laid to me, that the editors and leaders of my party said it would be political ruin for me to remain silent any longer. As if to make their appeal the more imperative, the following appeared in <one of> the papers the very next day: |
„Sehet, welch ein - Mensch! - Der unabhängige Kandidat hüllt sich noch immer in Schweigen. Das macht, er wagt nicht zu sprechen! Jede gegen ihn erhobene Anklage ist zur Genüge bewiesen worden und sein beredtes Verstummen hat sie bestätigt, so daß er heute völlig überführt dasteht. Nun seht euch euren Kandidaten an, ihr Independenten! Seht ihn euch an, den meineidigen Schurken, den Schinderknecht und Leichenschänder! den Montana Spitzbuben! Betrachtet euer personifizirtes Delirium tremens, euren bestechenden Schmutzlappen, euren falschen Zeugen! Nehmt ihn scharf in's Auge, betrachtet ihn ganz genau - und dann sprecht, ob ihr eure ehrlichen Stimmen einer Creatur geben könnt, welche sich durch ihre scheußlichen Verbrechen diese Reihe Titel erworben hat und den Mund nicht aufzuthun wagt, um auch nur ein einziges Wort abzuleugnen!“ | Behold the man! - The Independent candidate still maintains Silence. Because he dare not speak. Every accusation against him has been amply proved, and they have been endorsed and re-endorsed by his own eloquent silence till at this day he stands forever convicted. Look upon your candidate, Independents! Look upon the Infamous Perjurer! the Montana Thief! the Body-Snatcher! Contemplate your incarnate Delirium Tremens! your Filthy Corruptionist! your Loathsome Embracer! Gaze upon him - ponder him well - and then say if you can give your honest votes to a creature who has earned this dismal array of titles by his hideous crimes, and dares not open his mouth in denial of any one of them! |
Ich sah keinen Ausweg und so machte ich mich tief beschämt an's Werk, diese Unmasse grundloser Anklagen und schändlicher Lügen einer „Erwiderung“ zu würdigen. Aber ich wurde nie damit fertig, denn schon am nächsten Morgen kam das eine Blatt mit einem neuen Schrecken, einer funkelnagelneuen Niedertracht heraus, indem es mich allen Ernstes beschuldigte, eine Irrenanstalt mit sämmtlichen Insassen niedergebrannt zu haben, weil diese mir die Aussicht vor meinem Fenster verdarb. Das verursachte mir eine Art Panik. Dann folgte die Behauptung, ich hätte meinen Onkel vergiftet, um mir sein Besitzthum anzueignen, nebst der kategorischen Forderung einer Exhumirung der Leiche. Dies trieb mich an den Rand der Verzweiflung. Ich wurde von Stunde zu Stunde unschlüssiger. Und schließlich wurden, ein passender Climax zu all' den schändlichen Verfolgungen, welche Partei-Rancüne mir zuzogen, als ich bei der nächsten öffentlichen Versammlung auf der Redner-Tribüne stand, neun kleine Kinder von jeder Farben-Rancüne [?] und jedem Grade der Zerlumptheit dazu abgerichtet, auf die Plattform zu krabbeln, meine Beine zu umklammern und dabei „Papa! Papa!“ zu rufen. Da gab ich's auf. Ich senkte meine Flagge und kapitulirte. Ich fühlte mich den Anforderungen, welche eine politische Wahlcampagne im Staate New-York an den Menschen stellt, nicht gewachsen und so zeigte ich denn mein Zurücktreten von der Kandidatur an und zeichnete verbittert | There was no possible way of getting out of it, and so, in deep humiliation, I set about preparing to “answer” a mass of baseless charges and mean and wicked falsehoods. But I never finished the task, for the very next morning a paper came out with a new horror, a fresh malignity, and seriously charged me with burning a lunatic asylum with all its inmates because it obstructed the view from my house. This threw me into a sort of panic. Then came the charge of poisoning my uncle to get his property, with an imperative demand that the grave should be opened. This drove me to the verge of distraction. <On top of this I was accused of employing toothless and incompetent old relatives to prepare the food for the foundling hospital when I was warden.> I was wavering -- wavering. And at last, as a due and fitting climax to the shameless persecution that party rancor had inflicted upon me, nine little toddling children of all shades of color and degrees of raggedness were taught to rush on to the platform at a public meeting and clasp me around the legs and call me Pa! I gave up. I hauled down my colors and surrendered. I was not equal to the requirements of a Gubernatorial campaign in the State of New York, and so I sent in my withdrawal from the candidacy, and in bitterness of spirit signed it, |
Ihr ergebener Mark Twain. | “Truly yours, <Once a decent man, but now> Mark Twain, <I. P., M. T., B. S., D. T., F. C., and L. E.>” |