Transcription | English Translation |
---|
Die Orangen-Kur | The orange cure |
Auch ein „rettendes Columbus - Ei.“ Aus dem Leben und Leiden von E. H. M. | Also a “life-saving Egg of Columbus.” From the life and suffering of E. H. M. |
„Es mag eine schöne Sache sein, zur Unterhaltung des Publikums zu schreiben, aber weit erhabener und edler ist es, wenn man zur Belehrung desselben, zu seinem Besten, zu seiner offenbaren und wahrhaften Wohlfahrt die Feder führt. Das Letztere ist der allgemeine Zweck dieses Artikels, und wenn derselbe nur einem einzigen leidenden Mitmenschen die Mittel dazu zeigt, seine Gesundheit wieder herzustellen, in seinem erloschenen Auge noch einmal das Feuer der Hoffnung und Freude anzufachen, seinem erstorbenen Herzen die Tage zurück zu geben: so bin ich vollständig für meine Mühe belohnt und meine Seele wird jenes heilige Entzücken durchziehen, das der Christ empfindet, wenn er ein gutes, selbstloses Werk gethan hat.“ - - | “It is a good thing, perhaps, to write for the amusement of the public, but it is a far higher and nobler thing to write for their instruction - their profit - their actual and tangible benefit. The latter is the sole object of this article. If it prove the means of restoring to health one solitary sufferer among my race - of lighting up once more the fire of hope and joy in his faded eyes - of bringing back to his dead heart again the quick, generous impulses of other days - I shall be amply rewarded for my labor; my soul will be permeated with the sacred delight a Christian feels when he has done a good, unselfish deed.” - - |
Diese Sätze bilden die Einleitung oder Vorrede zu einer der neuesten Humoresken von Mark Twain (Samuel L. Clements [sic]): „Wie man den Schnupfen kurirt.“ Nachdem der große amerikanische Humorist und Satyriker seine spaltenlange fiktive Leidensgeschichte mit vielem kaustischen Witz erzählt, schließt er mit dem angeblich aufrichtigen, den Schalk im Nacken aber zu deutlich zeigenden, guten Rathe: den Schnupfen sammt allen Folgeleiden wie „Influenza“ u. s. w. ruhig zu erdulden und dessen Heilung der Natur zu überlassen. | These sentences form the introduction or preface to one of Mark Twain's (Samuel L. Clements [sic]) latest humoresques: “How to Cure a Cold.” After the great American humorist and satirist tells his column-length fictional tale of woe with much caustic wit, he concludes with the supposedly sincere, but too clearly mischievous, good advice: to calmly endure the common cold, including all subsequent ailments such as “influenza”, etc., and leave its cure to nature. |
Das mag wohl, sofern man sich vor Lungenentzündung und anderen derlei schweren Folgekrankheiten zu bewahren vermag, ganz gut und richtig sein, aber es gibt doch in ihrem Ursprünge scheinbar harmlose und vermeintlich vorübergehende Leiden, bei denen sothanes [?] „laisser-aller“ (Gehenlassen) unmöglich sein und ein verzweifeltes Ende verursachen würde. | This may well be quite good and correct, provided one is able to protect oneself from pneumonia and other such serious secondary diseases, but there are seemingly harmless and supposedly temporary ailments in their origins where such a stance of “laisser-aller” (letting sth. go) would be impossible and cause a desperate end. |
[...] | [...] |
„Probiren geht über Studiren,“ möchte ich Leidensgefährten zurufen, und ich denke, daß meine Erfahrung manchem Solchen zugute kommen wird, ob nun Hr. „Mark Twain“ dazu die Nase rümpfe oder nicht. | “Trial and error is the key to success,” is something I would like to shout to fellow sufferers, and I think that my experience will benefit many such people, whether Mr. “Mark Twain” turns up his nose at it or not. |