Transcription | English Translation / Original Text |
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Die Million-Banknote | The £1,000,000 Bank-Note [translated as "The Million Bank Note"] |
Humoreske von Mark Twain | {Humorous story by Mark Twain} |
Deutsch von D. Lande. | {Translated into German by D. Lande} |
(Schluß.) | {(Ending)} |
Es hatte sich eine reizende kleine Gesellschaft zum Diner bei dem Gesandten eingefunden: Herzog und Herzogin von Shoreditch und deren Tochter Lady Anne Grace Eleanor Celeste u. s. w., von Bohun, Graf und Gräfin Newgate, Vicomte Cheapside, Lord u. Lady Blatherskite, einige Herren und Damen ohne Titel, der Gesandte selbst, seine Frau und Tochter, und eine Freundin derselben, eine junge Engländerin von zweiundzwanzig Jahren, Portia Langham mit Namen, in die ich nach zwei Minuten verliebt war, wie sie in mich, das sah ich gleich ohne Brille. Noch ein junger Amerikaner befand sich unter den Geladenen aber ich bin in meiner Erzählung schon zu weit vorangeeilt. Während die Gesellschaft noch im Wohnzimmer weilte und die zuletzt Ankommenden kritisch musterte, meldete der Diener: | It was a lovely dinner party of fourteen. The Duke and Duchess of Shoreditch, and their daughter the Lady Anne-Grace-Eleanor-Celeste-and-so-forth-and-so-forth-de-Bohun, the Earl and Countess of Newgate, Viscount Cheapside, Lord and Lady Blatherskite, some untitled people of both sexes, the minister and his wife and daughter, and his daughter's visiting friend, an English girl of twenty-two, named Portia Langham, whom I fell in love with in two minutes, and she with me - I could see it without glasses. There was still another guest, an American - but I am a little ahead of my story. While the people were still in the drawing-room, whetting up for dinner, and coldly inspecting the late comers, the servant announced: |
„Herr Lloyd Hastings!“ | “Mr. Lloyd Hastings.” |
Kaum war die formelle Begrüßung vorüber, so bemerkte mich dieser, kam stracks auf mich zu u. reichte mir freundschaftlich die Hand; doch bald darauf stutzte er und stammelte verwirrt: | The moment the usual civilities were over, Hastings caught sight of me, and came straight with cordially outstretched hand; then stopped short when about to shake, and said with an embarrassed look: |
„Ich bitte um Vergebung, mein Herr. Ich habe mich geirrt, ich glaubte Sie zu kennen.“ | “I beg your pardon, sir, I thought I knew you.” |
„Natürlich kennst Du mich, alter Junge!" | “Why, you do know me, old fellow.” |
„Nein! Sind Sie nicht der - der?“ | “No! Are you the - the - ?” |
„Der Westentaschen-Millionär? Natürlich! Nenne mich nur ruhig bei meinem Spitznamen, daran bin ich lange gewöhnt!“ | “Vest-pocket monster? I am, indeed. Don't be afraid to call me by my nickname; I 'm used to it.” |
„Na, da ist ja eine schöne Überraschung! Zwei oder drei Mal habe ich-Deinen wirklichen Namen in Verbindung mit diesem drolligen Beinamen gelesen, aber es ist mir nie eingefallen, daß Du mit diesem Henry Adams identisch sein könntest. Kaum sind es sechs Monate. da saßest Du noch bei Blake Hopkins in San Francisco hinter Deinem Pult und warst froh, wenn Du für eine Extra-Zulage die Nacht durcharbeiten konntest. Ich kann es kaum fassen, daß Du plötzlich in London Millionär und noch dazu eine Berühmtheit geworden bist. Das ist ja wie ein Märchen aus Tausend und eine Nacht! Mensch, man kann es ja kaum glauben! Laß mich nur erst darüber zur Besinnung kommen!“ | “Well, well, well, this is a surprise. Once or twice I've seen your own name coupled with the nickname, but it never occurred to me that you could be the Henry Adams referred to. Why, it is n't six months since you were clerking away for Blake Hopkins in Frisco on a salary, and sitting up nights on an extra allowance, helping me arrange and verify the Gould and Curry Extension papers and statistics. The idea of your being in London, and a vast millionaire, and a colossal celebrity! Why, it 's the Arabian Nights come again. Man, I can't take it in at all; can't realise it; give me time to settle the whirl in my head.” |
„Wenn ich Dir die Wahrheit sagen soll, Lloyd, es ist mir selbst noch wie ein Traum!“ | “The fact is, Lloyd, you are no worse off than I am. I can't realise it myself.” |
„Es ist wirklich ganz erstaunlich; sind es nicht heute gerade zwei Monate, daß wir zusammen nach Miner's Restaurant gingen?“ | “Dear me, it is stunning, now, is n't it? Why, it 's just three months to-day since we went to the Miners' restaurant - ” |
„Nein! Zu What Cheer!“ | “No; the What Cheer.” |
„Richtig! What Cheer! Nach harter, sechsstündiger Arbeit schlenderten wir gegen 2 Uhr Morgens dorthin, um Kaffee zu trinken und etwas zu essen. Ich redete Dir fortwährend zu, mit mir nach London zu kommen, versprach, für Dich Urlaub zu erwirken und Dich an meinem Verdienst zu betheiligen, wenn es mir gelingen sollte, für unser Bergwerk ein genügendes Gründungskapitalzusammen zu bringen; aber Du wolltest nichts davon wissen, prophezeitest mir, es würde schief gehen. Du könntest Deine Stelle inzwischen für immer verlieren u.s. w. Und nun bist Du doch hier! Merkwürdig! Wie ist es Dir denn nur gelungen, nach London zu kommen und plötzlich so reich zu werde?“ | “Right, it was the What Cheer; went there at two in the morning, and had a chop and coffee after a hard six hours' grind over those Extension papers, and I tried to persuade you to come to London with me, and offered to get leave of absence for you and pay all your expenses, and give you something over if I succeeded in making the sale; and you would not listen to me, said I would n't succeed, and you could n't afford to lose the run of business and be no end of time getting the hang of things again when you got back home. And yet here you are. How odd it all is! How did you happen to come, and whatever did give you this incredible start?” |
„Durch eigenthümliche Zufälle! Es ist eine lange Geschichte, ein vollständiger Roman! Später will ich Dir Alles genau erzählen, nur jetzt noch nicht! Habe Geduld.“ | “Oh, just an accident. It 's a long story - a romance, a body may say. I 'll tell you all about it, but not now. |
„Wann denn?“ | “When?” |
„Am Ende des Monats.“ | “The end of this month.” |
„Das ist ja noch mehr, als vierzehn Tage hin und viel zu lange für meine Neugier! Sagen wir daher in acht Tagen!“ | “That 's more than a fortnight yet. It 's too much of a strain on a person's curiosity. Make it a week.” |
„Es ist mir nicht möglich. Lloyd! Warum, Das wirst Du später auch erfahren. Aber, wie geht es Dir denn geschäftlich?“ | “I can't. You'll know why, by and by. But how 's the trade getting along?” |
Sein Frohsinn war mit einem Male dahin, und mit einem tiefen Seufzer erwiederte er: | His cheerfulness vanished like a breath, and he said with a sigh: |
„Du hast Dich als ein wahrer Prophet erwiesen, Henry. Ich wünsche, ich wäre nie herüber gekommen. Wir wollen lieber mit einander von etwas Anderem sprechen!“ | “You were a true prophet, Hal, a true prophet. I wish I had n't come. I don't want to talk about it.” |
„Nein, nein! Du mußt mir Alles aufrichtig sagen. Komme heute Abend nach dem Diner zu mir und erzähle mir mit einem Male, wenn Du willst, die ganze Geschichte!“ | “But you must. You must come and stop with me to-night, when we leave here, and tell me all about it.” |
„Darf ich wirklich? Ist es auch Dein Ernst?“ Und Thränen zeigten sich in seinen Augen | “Oh, may I? Are you in earnest?” and the water showed in his eyes. |
„Ja, natürllch, ich will Alles wissen, jedes Wort!“ | “Yes; I want to hear the whole story, every word.” |
„O, ich bin Dir so dankbar! Ich fühle mich nach Allem, was ich hier durchgemacht habe, so glücklich, Jemanden zu finden, der herzlichen Antheil an meinen Verhältnissen nimmt. Großer Gott! Wie schlecht ist es mir ergangen! Ich möchte vor Dir niederknie‘n, um Dir für Deine Theilnahme und Güte zu danken!“ | “I 'm so grateful! Just to find a human interest once more, in some voice and in some eye, in me and affairs of mine, after what I 've been through here - lord! I could go down on my knees for it!” |
Gerührt faßte er meine Hand und wurde wieder heiterer. | He gripped my hand hard, and braced up, and was all right and lively after that for the dinner - |
Inzwischen warteten wir ungeduldig auf das Diner, das noch immer nicht so weit war, was in England bei diesen abscheulichen und beschränkten Sitten täglich vorkommt. Da man nicht einig darüber wurde, wer bei Tisch den Ehrenplatz erhalten sollte, so gab es überhaupt zuletzt kein Diner. Die Eingeborenen, die schon wissen, welche Gefahren ihnen bevorstehen, nehmen ja eine solche Einladung nie an, ohne sich vorher satt zu essen. Aber ein armer Fremdling, der von Niemandem vorher gewarnt wird, geht ahnungslos in die Falle. Glücklicherweise kam diesmal keiner zu Schaden, denn wir hatten Alle vorher gespeist, und auch Hastings war durch den Gesandten bei der Einladung darauf aufmerksam gemacht worden, daß den englischen Sitten gemäß gar kein eigentliches Diner servirt werden würde. So nahm Jeder von uns eine Dame beim Arm, und wir schritten in den Speisesaal, um wenigstens einen kleinen Spaziergang zu machen. Aber dort begann natürlich der Streit. Der Herzog von Shoreditch beanspruchte den Ehrenplatz, weil er sich vornehmer dünkte als ein Gesandter, der nur eine Nation und keinen König repräsentirte. Aber auch ich wollte mein Recht behaupten. | which did n't come off. No; the usual thing happened, the thing that is always happening under that vicious and aggravating English system - the matter of precedence could n't be settled, and so there was no dinner. Englishmen always eat dinner before they go out to dinner, because they know the risks they are running; but nobody ever warns the stranger, and so he walks placidly into the trap. Of course nobody was hurt this time, because we had all been to dinner, none of us being novices except Hastings, and he having been informed by the minister at the time that he invited him that in deference to the English custom he had not provided any dinner. Everybody took a lady and processioned down to the dining-room, because it is usual to go through the motions [translated as "so we at least went for a short walk"]; but there the dispute began. The Duke of Shoreditch wanted to take precedence, and sit at the head of the table, holding that he outranked a minister who represented merely a nation and not a monarch; but I stood for my rights, and refused to yield. |
Nahm ich nicht im öffentlichen Leben einen höheren Rang ein, als der Herzog? Aber mit all' unserem Streiten konnten wir doch zu keiner Entscheidung kommen. Shoreditch brachte jetzt seine hohe Geburt und die lange Reihe seiner Ahnen vor, worauf ich einwendete, mein Geschlecht stamme direkt von Adam her was ja schon mein Name beweise, während er offenbar nur einer Nebenlinie angehöre und normannischen Ursprungs sei. So kehrten wir Alle wieder in langer Prozession nach dem Wohnzimmer zurück, wo wir stehend einen Lunch einnahmen, Sardinen, Erdbeeren etc. Dabei spielt der Rang keine so große Rolle. Die beiden höchstgestellten Personen werfen einen Schilling in die Höhe; der Gewinner darf zuerst anfangen zu essen, der verlierende Theil erhält dafür das Geldstück. Von den Uebrigen loosen nun wieder die beiden Vornehmsten u. s. w. | In the gossip column I ranked all dukes not royal, and said so, and claimed precedence of this one. It could n't be settled, of course, struggle as we might and did, he finally (and injudiciously) trying to play birth and antiquity, and I “seeing” his Conqueror and “raising” him with Adam, whose direct posterity I was, as shown by my name, while he was of a collateral branch, as shown by his, and by his recent Norman origin; so we all processioned back to the drawing-room again and had a perpendicular lunch-plate of sardines and a strawberry, and you group yourself and stand up and eat it. Here the religion of precedence is not so strenuous; the two persons of highest rank chuck up a shilling, the one that wins has first go at his strawberry, and the loser gets the shilling. The next two chuck up, then the next two, and so on. |
Nach Beendigung der Mahlzeit wurden Spieltische hineingebracht, und wir begannen criblaye zu spielen, um Geld natürlich. Engländer spielen niemals zum Vergnügen. Wenn sie nicht die Aussicht haben, etwas zu gewinnen oder zu verlieren, rühren sie keine Karte an. | After refreshment, tables were brought, and we all played cribbage, sixpence a game. The English never play any game for amusement. If they can't make something or lose something - they don't care which - they won't play. |
Es war ein sehr glücklicher Abend, wenigstens für Fräulein Langham und mich. Wir spielten zu Zweien, und ich war so entzückt von ihr, daß ich mich kaum bezähmen konnte, fortwährend ihre Hände zu fassen; sie ließ es auch ruhig geschehen, weil sie offenbar in derselben Verfassung war, wie ich. Ich sagte ihr, daß sie meine Frau werden müßte, daß ich sie über Alles liebte, und sie? - Sie erröthete so sehr, daß selbst ihr Haar mir goldig zu schlimmern schien. Noch niemals hatte ich einen so glücklichen Abend verlebt! Sobald mich das Spiel nicht in Anspruch nahm, flüsterte ich ihr zu: „O, wie reizend sehen Sie aus!“ Dagegen warf sie mir, während sie ihre Karten zählte, von der Seite einen so schelmischen Blick zu und sagte: „Ist es auch richtig?“ O, es war so schön! | We had a lovely time; certainly two of us had, Miss Langham and I. I was so bewitched with her <that I could n't count my hands if they went above a double sequence; and when I struck home I never discovered it, and started up the outside row again, and would have lost the game every time, only the girl did the same,> {I could hardly keep myself from constantly holding her hands and} she being in just my condition { calmly let me proceed}, you see; <and consequently neither of us ever got out, or cared to wonder why we did n't; we only just knew we were happy, and did n't wish to know anything else, and did n't want to be interrupted.> And I told her - I did indeed - told her I loved her; and she - well, she blushed till her hair turned red, but she liked it; she said she did. Oh, there was never such an evening! <Every time I pegged I put on a postscript; every time she pegged she acknowledged receipt of it, counting the hands the same.> Why, I could n't even say, “Two for his heels,” without adding, [translated as "whenever the game did not demand my full attention, I whispered to her"] “My, how sweet you do look!” And she would say, “Fifteen two, fifteen four, fifteen six, and a pair are eight, and eight are sixteen - do you think so?” [translated as "And she would count the cards while"] peeping out aslant from under her lashes, you know, so sweet and cunning. Oh, it was just too-too! |
Selbstverständlich war ich dem jungen Mädchen gegenüber vollkommen ehrlich und aufrichtig, gestand ihr offen, daß ich keinen Pfennig, außer der berühmten Banknote besäße, und daß auch diese nicht mein eigen wäre. | Well, I was perfectly honest and square with her; told her I had n't a cent in the world but just the million-pound note she'd heard so much talk about, and it did n't belong to me; |
Das erregte natürlich ihre Neugier, und als ich ihr nun leise die ganze Geschichte von Anfang an erzählte, wollte sie sich todt lachen! Was dabei eigentlich so furchtbar komisch war, wußte ich selbst nicht. Aber es machte mich nur noch verliebter, als ich sah, daß sie ihre gute Laune bewahrte, wo doch gar kein Grund dafür vorhanden war; eine Frau von so heiterem Gemüth konnte ich vielleicht grade in nächster Zeit gebrauchen, wenn sich meine Angelegenheiten verwickeln sollten. Natürlich eröffnete ich ihr auch, daß wir mit der Hochzeit wahrscheinlich noch einige Tage würden warten müssen; aber das schien ihr nicht unangenehm zu sein, nur ermahnte sich mich, meine Ausgaben einzuschränken und nicht noch mein drittes Jahrgehalt anzugreifen. Dann aber war sie besorgt darüber, ob wir nicht doch mein späteres Einkommen zu hochangenommen hätten. Das fand ich sehr vernünftig von ihr, aber es stimmte meine Hoffnungen etwas herab, und ich sagte: „Portia, mein Liebling, würdest Du wohl an jenem Tage, wenn ich die Herren zum ersten Mal wiedersehen soll, mit mir gehen?“ Sie zögerte einen Augenblick und entgegnete dann: „Nein! Aber wenn Du meinst, daß meine Gegenwart Dir Muth einflößen würde....Glaubst Du denn, daß es sich überhaupt für mich schickt?“ | and that started her curiosity, and then I talked low, and told her the whole history right from the start, and it nearly killed her, laughing. What in the nation she could find to laugh about, I could n't see, but there it was; <every half minute some new detail would fetch her, and I would have to stop as much as a minute and a half to give her a chance to settle down again. Why, she laughed herself lame, she did indeed; I never saw anything like it. I mean I never saw a painful story - a story of a person's troubles and worries and fears - produce just that kind of effect before.> So I loved her all the more, seeing she could be so cheerful when there wasn't anything to be cheerful about; for I might soon need that kind of wife, you know, the way things looked. Of course I told her we should have to wait a couple of years, till I could catch up on my salary; but she did n't mind that, only she hoped I would be as careful as possible in the matter of expenses, and not let them run the least risk of trenching on our third year's pay. Then she began to get a little worried, and wondered if we were making any mistake, and starting the salary on a higher figure for the first year than I would get. This was good sense, and it made me feel a little less confident than I had been feeling before; but it gave me a good business idea, and I brought it frankly out. “Portia, dear, would you mind going with me that day, when I confront those old gentlemen?” She shrank a little, but said: “N-o; if my being with you would help hearten you. But - would it be quite proper, do you think?” |
„Nein, vielleicht nicht! Aber siehst Du. es hängt so viel davon ab.“ | “No, I don't know that it would; <in fact, I 'm afraid it would n't;> but, you see, there 's so much dependent upon it that - ” |
„Dann will ich jedenfalls mitgehen, einerlei, ob es passend ist oder nicht!“ rief sie leidenschaftlich. „O, ich bin soglücklich, wenn ich Dir helfen kann!“ | “Then I 'll go anyway, proper or improper,” she said, with a beautiful and generous enthusiasm. “Oh, I shall be so happy to think I 'm helping.” |
„Helfen? Wo denkst Du hin? Du wirst die ganze Geschichte allein besorgen! Du bist so schön, so liebenswürdig und anziehend, daß ich mein Gehalt bis in die Puppen hinaufschrauben kann, ohne daß die Beiden den Muth haben werden, es mir zu verweigern!“ | “Helping, dear? Why, you 'll be doing it all. You 're so beautiful, and so lovely, and so winning, that with you there I can pile our salary up till I break those good old fellows, and they 'll never have the heart to struggle.” |
Wie sie da erröthete, und wie ihre Augen glänzten! | Sho! you should have seen the rich blood mount, and her happy eyes shine! |
„Du böser Schmeichler, Du! Ich weiß ja, daß kein Wort davon wahr ist aber dennoch will ich mit Dir gehen. Vielleicht wird es Dir eine Lehre sein und Dir beweisen, daß andere Leute mich nicht mit Deinen Augen sehen.“ | “You wicked flatterer! There is n't a word of truth in what you say, but still I 'll go with you. Maybe it will teach you not to expect other people to look with your eyes.” |
Ob durch dieses Gespräch meine Zweifel schwanden? Ob meine Zuversicht stieg? Natürlich, denn sofort erhöhte ich mein Gehalt um 200 Lstr.; aber ich verrieth es meiner Braut noch nicht, sondern wollte sie erst, wenn die Zeit gekommen, damit überraschen. Auf meinem Heimwege schwebte ich im siebenten Himmel; Hastings sprach zwar zu mir, aber ich hörte kein Wort von alledem. Erst als wir meine Wohnung betraten, und er den Geschmack und Luxus meiner Einrichtung lobte, kam ich endlich wieder zu mir. | Were my doubts dissipated? Was my confidence restored? You may judge by this fact: privately I raised my salary to twelve hundred the first year on the spot. But I did n't tell her; I saved it for a surprise. All the way home I was in the clouds, Hastings talking, I not hearing a word. When he and I entered my parlour he brought me to myself with his fervent appreciations of my manifold comforts and luxuries. |
„Laß mich nur einen Augenblick das Ganze überblicken! Donnerwetter! Das ist ja ein wahrer Palast! Alles, Was man sich nur wünschen kann, ein gemüthliches Kaminfeuer dazu und das Abendessen schon bereit! Weißt Du, Henry, Dein Heim zeigt mir nicht nur, wie reich Du bist, sondern auch, wie ärmlich ich doch lebe, wie elend und heruntergekommen ich doch bin!“ | “Let me just stand here a little and look my fill! Dear me, it 's a palace; it 's just a palace! And in it everything a body could desire, including cozy coal fire and supper standing ready. Henry, it does n't merely make me realise how rich you are; it makes me realise to the bone, to the marrow, how poor I am - how poor I am - and how miserable, how defeated, routed, annihilated!” |
Großer Gott, wie schwindelte mir bei diesen Worten! Jetzt erwachte ich vollends aus meinen Träumen und fühlte plötzlich daß ich doch nur auf einer schlüpfrigen Erdscholle stand, und' unter mir der finstere Abgrund gähnte. War ich doch tief verschuldet und besaß keinen Pfennig, und obendrein hing das Wohl und Wehe eines geliebten Wesens von mir ab. Ach, wenn sich meine Hoffnungen nicht erfüllten, war ich für immer vernichtet! | Plague take it! this language gave me the cold shudders. It scared me broad awake, and made me comprehend that I was standing on a half-inch crust, with a crater underneath. I did n't know I had been dreaming - that is, I had n't been allowing myself to know it for a while back; but now - oh, dear! Deep in debt, not a cent in the world, a lovely girl's happiness or woe in my hands, and nothing in front of me but a salary which might never - oh, would never - materialise! Oh, oh, oh, I am ruined past hope; nothing can save me! |
„Henry, weißt Du, daß nur ein einziges Theilchen Deines täglichen Einkommens...“ | “Henry, the mere unconsidered drippings of your daily income would - ” |
„O, laß nur mein tägliches Einkommen! Trink 'mal erst den heißen Punsch und sei vergnügi! Oder bist Du vielleicht hungrig? Setze Dich und - “ | “Oh, my daily income! Here, down with this hot Scotch, and cheer up your soul. Here 's with you! Or, no - you 're hungry; sit down and - ” |
„Keinen Bissen! Ich kann schon seit einigen Tagen vor Aufregung nichts essen, aber trinken will ich mit Dir, los!“ | “Not a bite for me; I 'm past it. I can't eat, these days; but I 'll drink with you till I drop. Come!” |
„Schön! Nun erzähle mir aber auch Deine Geschichte, während ich den Trank bereite.“ | “Barrel for barrel, I 'm with you! Ready! Here we go! Now, then, Lloyd, unreel your story while I brew.” |
„Was soll ich Dir denn noch erzählen? Willst Du die ganze Sache noch einmal hören?“ | “Unreel it? What, again?” |
„Noch einmal? Du willst mich wohl zum Narren machen? Halt! Trink nicht zu viel, Freundchen, Du scheinst schon mehr als genug zu haben.“ | “Again? What do you mean by that?” “Why, I mean do you want to hear it over again?” “Do I want to hear it over again? This is a puzzler. Wait; don't take any more of that liquid. You don't need it.” |
„Weißt Du, daß ich um Dich besorgt bin? Habe ich Dir nicht auf dem Heimwege Alles erzählt?“ | “Look here, Henry, you alarm me. Did n't I tell you the whole story on the way here?” |
„Du?“ | “You?” |
„Ja!“ | “Yes, I.” |
„Ich will verdammt sein, wenn ich auch nur eine Silbe davon gehört habe!“ | “I ll be hanged if I heard a word of it.” |
„Es sieht wirklich ernst um Dich aus, und Du beunruhigst mich. Was hat Dir denn während des Diners den Kopf so verdreht?“ | “Henry, this is a serious thing. It troubles me. What did you take up yonder at the minister's?” |
Nun wurde mir erst Alles klar. | Then it all flashed on me, and I owned up, like a man. |
„Ich habe das reizendste Mädchen der Welt erobert!“ | “I took the dearest girl in this world - prisoner!” |
Da lachte er laut auf, und wir schüttelten uns einander die Hände bis sie uns fast schmerzten. Nun nahm er es mir auch nicht mehr übel, daß mir Alles entgangen war, was er mir auf einem Wege von anderthalb Stunden anvertraut hatte. | So then he came with a rush, and we shook, and shook, and shook till our hands ached; and he did n't blame me for not having heard a word of a story which had lasted while we walked three miles. |
Der gutmüthige Mensch setzte sich einfach hin und ging die ganze Erzählung wieder von Neuem an. Seine Geschichte war kurz folgende: Er war mit dem Auftrag nach London gekommen, zur Gründung eines Bergwerk-Unternehmens genügendes Kapital ausfindig zu machen, hatte daran gearbeitet und geschafft und kein ehrliches Mittel unversucht gelassen, war all sein Geld Ios geworden, ohne die geeigneten Leute für seine Zwecke gefunden zu haben. Am Ende des Monats lief die ihm für das Unternehmen gesetzte Frist ab, und in diesem Fall war er ruinirt.“ | He just sat down then, like the patient, good fellow he was, and told it all over again. Synopsised, it amounted to this: He had come to England with what he thought was a grand opportunity; he had an “option” to sell the Gould and Curry Extension for the “locators” of it, and keep all he could get over a million dollars. He had worked hard, had pulled every wire he knew of, had left no honest expedient untried, had spent nearly all the money he had in the world, had not been able to get a solitary capitalist to listen to him, and his option would run out at the end of the month. In a word, he was ruined. |
„Henry! Nur Du kannst mich retten!“ rief er und sprang auf: „Du bist der Einzige in der Welt! Willst Du es thun?“ | Then he jumped up and cried out: “Henry, you can save me! You can save me, and you 're the only man in the universe that can. Will you do it? Won't you do it?” |
„Sage mir, wie ich es anfangen soll, sprich!“ | “Tell me how. Speak out, my boy.” |
„Gieb mir eine Million Dollars! Bitte, bitte, verweigere es mir nicht!“ | “Give me a million and my passage home for my “option”! Don't, don't refuse!” |
Ich war entsetzt über dieses Verlangen und fühlte mich versucht, ihm in's Gesicht zu brüllen: „Aber Mensch! Ich bin ja selbst nur ein armer Schlucker und stecke bis über die Ohren in Schulden!“ Doch ich suchte mich zu fassen, und mit der kaltblütigen Miene eines Kapitalisten sagte ich in geschäftlichem Ton: | I was in a kind of agony. I was right on the point of coming out with the words, “Lloyd, I 'm a pauper myself - absolutely penniless, and in debt!” But a white-hot idea came flaming through my head, and I gripped my jaws together, and calmed myself down till I was as cold as a capitalist. Then I said, in a commercial and self-possessed way: |
„Ich will Dich retten, Lloyd!“ | “I will save you, Lloyd - ” |
„Dann bin ich schon gerettet vergelte es Dir! Wenn ich jemals - “ | “Then I 'm already saved! God be merciful to you for ever! If ever I - ” |
„Laß mich nur erst zu Ende kommen, Lloyd! Retten will ich Dich, aber nicht so, wie Du es gern möchtest. Ich brauche keine Bergwerke zu kaufen; denn mein Kapital ist hier in London in kaufmännischen Unternehmungen gut angelegt, und doch will ich Dir helfen. Ich kenne ja das in Frage stehende Bergwerk und seinen hohen Werth ganz genau durch meine Thätigkeit in San Franzisko und kann mich gegen Jedermann dafür verbürgen. Du kannst auf meinen Namen innerhalb von vierzehn Tagen drei Millionen Aktien verkaufen, und den Gewinn wollen wir gleichmäßig unter uns theilen.“ | “Let me finish, Lloyd. I will save you, but not in that way; for that would not be fair to you, after your hard work, and the risks you 've run. I don't need to buy mines; I can keep my capital moving, in a commercial centre like London, without that; it 's what I 'm at, all the time; but here is what I 'll do. I know all about that mine, of course; I know its immense value, and can swear to it if anybody wishes it. You shall sell out inside of the fortnight for three millions cash, using my name freely, and we 'll divide, share and share alike.” |
Am liebsten wäre der arme Teufel im Zimmer umhergetanzt und hätte in seiner tollen Freude alle Möbel zertrümmert, wenn es mir nicht gelungen wäre, ihn zu bändigen. Da lag er nun auf meinem Sopha und strahlte vor Glück. | Do you know, he would have danced the furniture to kindling-wood, in his insane joy, and broken everything on the place, if I had n't tripped him up and tied him. Then he lay there, perfectly happy, saying: |
„Also ich darf wirklich Deinen Namen gebrauchen? Deinen Namen! Denke nur! Mensch, sie werden ja in Schaaren herbeiströmen und sich um die Aktien prügeln! Jetzt bin ich für immer ein gemachter Mann! So lange ich lebe, will ich Dir das nicht vergessen!“ | “I may use your name! Your name - think of it! Man, they 'll flock in droves, these rich Londoners; they 'll fight for that stock! I 'm a made man, I 'm a made man for ever, and I 'll never forget you as long as I live!” |
In weniger als vierundzwanzig Stunden war ganz London alamirt. Ich saß nur zu Hause, empfing die Besucher und sagte zu Allen dasselbe: | In less than twenty-four hours London was abuzz! I had n't anything to do, day after day, but sit at home, and say to all comers: |
„Ja, ich habe Herrn Hastings erlaubt sich auf mich zu beziehen. Ich kenne den Mann und das Bergwerk genau. Der Charakter des Unternehmers ist über allen Zweifel erhaben, und der Werth des Bergwerks übersteigt bei Weitem das Gründungskapital.“ | “Yes; I told him to refer to me. I know the man and I know the mine. His character is above reproach, and the mine is worth far more than he asks for it.” |
Meine Abende verbrachte ich in dieser ganzen Zeit im Hause des Gesandten in Portias Gesellschaft. Von dem Bergwerk sagte ich ihr kein Wort; damit wollte ich sie überraschen. Wir sprachen nur immer von meinem Gehalt und von unserer Liebe, manchmal erst von Liebe, dann vom Gehalt, oft auch von beiden zugleich. Ach, und wie interessirten sich die Frau und die Tochter des Gesandten für unser Verhältniß, und wie sorgten sie immer dafür, daß wir möglichst allein blieben und der Hausherr nicht merkte, was zwischen uns vorging. Es war wirklich reizend von ihnen! | Meantime I spent all my evenings at the minister's with Portia. I did n't say a word to her about the mine; I saved it for a surprise. We talked salary; never anything but salary and love; sometimes love, sometimes salary, sometimes love and salary together. And my! the interest the minister's wife and daughter took in our little affair, and the endless ingenuities they invented to save us from interruption, and to keep the minister in the dark and unsuspicious - well, it was just lovely of them! |
Als der Monat sich seinem näherte, hatte ich eine Million auf der County-Bank in London liegen und mein Freund Hastings ebenso. In meinem besten Anzug fuhr ich eines Tages nach dem Portland Place, sah an den geöffneten Fenstern, daß meine Vögel wieder heimgekehrt waren, und fuhr dann bei'm Gesandten vor, um mir meinen Schatz zu holen. Darauf kehrten wir wieder um und sprachen auf dem ganzen Wege nur von meinem Gehalt. Die Erregung machte Portia bestrickend schön. | When the month was up, at last, I had a million dollars to my credit in the London and County Bank, and Hastings was fixed in the same way. Dressed at my level best, I drove by the house in Portland Place, judged by the look of things that my birds were home again, went on towards the minister's and got my precious, and we started back, talking salary with all our might. She was so excited and anxious that it made her just intolerably beautiful. |
„Mein Liebling,“ sagte ich, „Du siehst so aus, daß es eine schände wäre, auch nur einen Schilling unter 3000 Pfund Sterling jährlich auszunehmen.“ | I said: “Dearie, the way you 're looking it 's a crime to strike for a salary a single penny under three thousand a year.” |
„Henry, Henry! Du wirst uns ruinieren!“ | “Henry, Henry, you'll ruin us!” |
„Sei nur nicht ängstlich und vertraue mir! Es wird schon Alles gut gehen!“ | “Don't you be afraid. Just keep up those looks, and trust to me. It 'll all come out right.” |
Jetzt kehrte sie den Spieß um, und so mußte ich sie auf dem ganze Wege ermuthigen. Beständig bat und flehte sie: „O, bitte, bitte, fordere nicht zu viel, sonst bekommen wir am Ende gar nichts. Und was soll dann aus uns werden?“ | So, as it turned out, I had to keep bolstering up her courage all the way. She kept pleading with me, and saying: “Oh, please remember that if we ask for too much we may get no salary at all; and then what will become of us, with no way in the world to earn our living?” |
Der Diener öffnete uns, und da saßen wirklich die beiden schmerzlich erwarteten Herren. Natürlich waren sie sehr erstaunt, daß schöne Mädchen an meiner Seite zu sehen, aber ich sagte gleich: „Meine Herren, das ist mein künftiger Compagnon!“ | We were ushered in by that same servant, and there they were, the two old gentlemen. Of course they were surprised to see that wonderful creature with me, but I said: “It 's all right, gentlemen; she is my future stay and helpmate.” |
Dann stellte ich die Brüder vor und nannte ihre Namen. Wir mußten uns setzen, und sie waren sehr höflich und zuvorkommend, besonders gegen Portia. Ich begann nun: „Meine Herren! Ich soll Ihnen also berichten?“ | And I introduced them to her, and called them by name. It did n't surprise them; they knew I would know enough to consult the directory. They seated us, and were very polite to me, and very solicitous to relieve her from embarrassment, and put her as much at her ease as they could. Then I said: “Gentlemen, I am ready to report.” |
„Ja," begann der Eine, „wir möchten Alles hören, dann erst können wir die Wette, die ich mit meinem Bruder Abel gemacht habe, entscheiden. Wenn Sie zu meinen Gunsten gewonnen haben, bekommen Sie eine hohe, einträgliche Stelle. Haben Sie [die] Banknote noch?“ | “We are glad to hear it,” said my man, “for now we can decide the bet which my brother Abel and I made. If you have won for me, you shall have any situation in my gift. Have you the million-pound note?” |
„Hier ist sie!" und damit übergab ich sie ihm. | “Here it is, sir,” and I handed it to him. |
„Siehst Du, ich habe gewonnen!“ rief er freudig. „Nun, was sagst Du dazu. Bruder?“ | “I 've won!” he shouted, and slapped Abel on the back. “Now what do you say, brother?” |
„Ich sage, er hat sich brav gehalten, und ich habe 20,000 Pfund Sterling verloren. Das hätte ich nicht vermuthet!“ | “I say he did survive, and I 've lost twenty thousand pounds. I never would have believed it.” |
„Ich habe Vieles zu berichten. Am liebsten käme ich ein ander Mal wieder, um Ihnen meine Erfahrungen der letzten Wochen lang und breit zu erzählen; es verlohnt sich wirklich der Mühe, die ganze Geschichte zu hören. Inzwischen bitte ich Sie jedoch, dies hier in Augenschein zu nehmen.“ | “I 've a further report to make,” I said, “and a pretty long one. I want you to let me come soon, and detail my whole month's history; and I promise you it 's worth hearing. Meantime, take a look at that.” |
„Was? Aber Mensch! Eine Anweisung aus 200,000 Pfund Sterling? Ist sie wirklich Ihr Eigen?“ | “What, man! Certificate of deposit for £200,000? Is it yours?” |
„Natürlich! Ich habe diese große Summe nur dadurch gewonnen, daß ich es verstand, Ihr kleines Darlehen vier Wochen lang möglichst vernünftig auszunutzen. Aber eigentlich habe ich gar nichts Besonderes dazu gethan, nur kaufte ich allerhand Kleinigkeiten und bat die Leute jedes Mal, mir meine Banknote einzuwechseln.“ | “Mine! I earned it by thirty days' judicious use of that little loan you let me have. And the only use I made of it was to buy trifles and offer the bill in change.” |
„Das ist wirklich erstaunlich, ganz unglaublich!“ | “Come, this is astonishing! It's incredible, man!” |
„Trotzdem kann ich Ihnen beweisen, daß es sich so zugetragen hat.“ | “Never mind, I 'll prove it. Don't take my word unsupported.” |
Aber nun war Portia au der Reihe, sich zu wundern. Mit weit geöffneten Augen betrachtete sie die Anweisung der Bank und fragte ungläubig: „Henry, ist das wirklich Dein Geld? Hast Du mich die ganze Zeit nur zum Besten gehabt?“ | But now Portia's turn was come to be surprised. Her eyes were spread wide, and she said: “Henry, is that really your money? Have you been fibbing to me?” |
„Ja, mein Liebling! Aber ich weiß, das Du es mir gern verzeihst.“ | “I have indeed, dearie. But you 'll forgive me, I know.” |
Doch da machte sie ein ganz beleidigtes Gesicht und meinte: „Es ist noch gar nicht ausgemacht, daß ich Dir Alles vergeben muß! Wie konntest Du mich nur so hintergehen, Du böser, böser Mensch!“ | She put up an arch pout, and said: “Don't you be so sure. You are a naughty thing to deceive me so!” |
„O. das wirst Du schon überwinden, mein Schatz! Komm, jetzt wollen wir gehen!“ | “Oh, you 'll get over it, sweetheart, you 'll get over it; it was only fun, you know. Come, let 's be going.” |
„Aber warten Sie doch! Ich will Ihnen ja eine Stelle anbieten!“ rief der Eine der Brüder! | “But wait, wait! The situation, you know. I want to give you the situation,” said my man. |
„Ich bin Ihnen sehr dankbar, aber ich brauche wirklich keine!“ | “Well,” I said, “I 'm just as grateful as I can be, but really I don't want one.” |
„Aber Sie können die beste Stelle von der Welt haben!“ | “But you can have the very choicest one in my gift.” |
„Danke Ihnen von Herzen; ich kann wirklich keinen Gebrauch davon machen und - “ | “Thanks again, with all my heart; but I don't even want that one.” |
„Aber Henry! Schämst Du Dich nicht? Du erzeigst Dich dem' Herrn ja lange nicht erkenntlich genug für seine große Güte. Soll ich es für Dich thun?“ | “Henry, I 'm ashamed of you. You don't half thank the good gentleman. May I do it for you?” |
„Ja, Schatz! Wenn Du es besser verstehst als ich, versuche nur!“ | “Indeed you shall, dear, if you can improve it. Let us see you try.” |
Da ging sie auf ihn zu, schlang ihren Arm um seinen Hals und küßte ihn ohne Weiteres auf den Mund. Die beiden Herren erstickten fast vor Lachen; aber ich war bei dem Anblick wie versteinert. Endlich sagte Portia: „Papa, er meint, Du wärst nicht im Stande, ihm eine passende Stellung - “ | She walked to my man, got up in his lap, put her arm round his neck, and kissed him right on the mouth. Then the two old gentlemen shouted with laughter, but I was dumfounded, just petrified, as you may say. Portia said: “Papa, he has said you have n't a situation in your gift that he 'd take; and I feel just as hurt as - ” |
„Aber, Liebling, ist das wirklich Dein Vater?“ | “My darling! is that your papa?” |
„Ja, natürlich! Mein Stiefvater, und der beste, den es auf der ganzen Welt nur geben kann! Nun wirst Du endlich begreifen, warum ich so schrecklich lachen mußte, als Du mir erzähltest, wie unglücklich und elend Dich Die beiden Herren mit ihrer Wette gemacht.“ | “Yes; he 's my steppapa, and the dearest one that ever was. You understand now, don't you, why I was able to laugh when you told me at the minister's, not knowing my relationships, what trouble and worry papa's and Uncle Abel's scheme was giving you?” |
„Dann, mein lieber, lieber Herr, nehme ich Alles zurück, was ich bisher gesagt. Sie könnten Mir wirklich eine vakante Stelle geben, die ich mit dem größten Vergnügen annehmen würde.“ | Of course I spoke right up, now, without any fooling, and went straight to the point. “Oh, my dearest dear sir, I want to take back what I said. You have got a situation open that I want.” |
„Und die wäre?“ | “Name it.” |
„Ich will gern Ihr Schwiegersohn werden!“ | “Son-in-law.” |
„Schön, aber bedenken Sie auch, daß Sie ein solches Amt bisher noch nicht bekleidet haben und daher keinen Ausweis darüber besitzen, ob sie es werden ausfüllen können.“ | “Well, well, well! But you know, if you have n't ever served in that capacity, you of course can't furnish recommendations of a sort to satisfy the conditions of the contract, and so - ” |
„Bitte, versuchen Sie es doch mit mir, wenn auch nur auf dreißig bis vierzig Jahre, und wenn“ | “Try me - oh, do, I beg of you! Only just try me thirty or forty years, and if - ” |
„Schön! Das ist ja nicht viel verlangt! Nehmen Sie die Kleine ruig hin!“ | “Oh, well, all right; it 's but a little thing to ask. Take her along.” |
Ob wir glücklich waren? So glü[ck]lich, daß es kaum Worte dafür giebt - Und als man in London die Geschic[hte] meiner Banknote und meinen Rom[unleserlich] erfuhr, da gab es eine ganze Weile g[en]nug zu reden. | Happy, we too? There 're not words enough in the unabridged to describe it. And when London got the whole history, a day or two later, of my month's adventures with that bank-note, and how they ended, did London talk, and have a good time? Yes. |
Portia's Bruder nahm nun [die] Glücksnote, wechselte sie auf der Ba[nk] ein, ließ sie dann amortisiren und üb[er]reichte sie uns an unserem Hochzeitsta[g] zum Geschenk. Wir rahmten sie sch[unleserlich] ein und gaben ihr natürlich einen Ehrenplatz in unserem neuen Heim. Den[n] diesem Stückchen Papier allein hatte [ich] ja den Besitz meiner geliebten Porti[a zu] verdanken, und so pflegte ich oft g[egen] meine Bekannten scherzend zu äuß[ern:] | My Portia's papa took that friendly and hospitable bill back to the Bank of England and cashed it; then the Bank canceled it and made him a present of it, and he gave it to us at our wedding, and it has always hung in its frame in the sacredest place in our home, ever since. For it gave me my Portia. But for it I could not have remained in London, would not have appeared at the minister's, never should have met her. And so I always say, |
„Sehen Sie her! Das ist eine Millio[n-]Banknote; nur einmal in meinem Leb[en] habe ich Etwas dafür eingetauscht, u[nd] dies hatte mindestens den zehnfach[en] Werth.“ | “Yes, it 's a million-pounder, as you see; but it never made but one purchase in its life, and then got the article for only about a tenth part of its value.” |